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John Jagos Geist



Zwölftes Kapitel - Ende der Geschichte

John Jago wurde auf die Polizei gebracht und am folgenden Tage die Identität seiner Person festgestellt

Ambrosius und Silas Leben war natürlich nicht länger in Gefahr, in so fern es sich unmenschliche Gerechtigkeit handelte. Aber es gab noch allerhand gesetzliche Formalitäten zu vollziehen, bevor die Brüder als unschuldig aus dem Gefängnis entlassen werden konnten.

In der Zeit, welche bis dahin verstrich, gingen Ereignisse vor, welche kurz erwähnt werden mögen, ehe ich meine Geschichte schließe.

Mr. Meadowcroft, der Vater, welchen die Leiden, die er durchzumachen gehabt, vollständig gebrochen hatten, starb plötzlich an einer rheumatischen Affektion des Herzens. Ein Codicill, welches seinem Testament beigefügt war, bestätigte vollständig, was Naomi mir über den Einfluss Miß Meadowcrofts aus ihren Vater und den Zweck, den sie bei der Ausübung desselben im Auge gehabt, erzählt hatte. Mr. Meadowcroft hatte seinen Söhnen nur eine Leibrente ausgesetzt. Die Farm und alles, was dazu gehörte, war seiner Tochter vermacht und die Empfehlung von Seiten des Testators beigefügt, daß sie seinen »besten und teuersten Freund, Mr. John Jago,« heiraten möge.

Mit der Macht dieses Testaments bewaffnet, sandte die Erbin von Morwick Farm Naomi die Weisung, sich nicht länger als Insassin der Farm zu betrachten. Miß Meadowcroft, es sei hier gleich bemerkt weigerte sich aufs Bestimmteste zu glauben, daß John Jago jemals um Naomi geworben, oder ihr gedroht hatte, im Fall sie ihn zurückwiese. Sie beschuldigte mich, wie sie Naomi beschuldigte, daß wir John Jago nur in ihrer Achtung herabsetzen wollten aus Haß gegen »diesen schwer gekränkten Mann«, und wie Naomi erhielt auch ich die formelle Weisung von ihr, das Haus zu räumen.

Wir beiden Verbannten trafen zu derselben Zeit mit unsern Reisetaschen in der Halle zusammen.

»Wir werden zusammen hinausgeworfen, Freund Lefrank,« sagte Naomi mit dem ihr eigentümlichen komischen Lächeln. »Sie gehen vermutlich nach England zurück und ich muß sehen, wie ich mir in meinem Vaterlande eine Existenz verschaffe. In den Vereinigten Staaten können Frauen auch Anstellungen bekommen, wenn sie einen Freund haben, der für sie spricht. »Wo werde ich einen finden, der mir eine Stelle verschafft.«

Das war der richtige Augenblick, um das richtige Wort zu sagen.

»Ich habe Ihnen eine Stellung anzubieten,« erwiderte ich.

»Das ist ja sehr glücklich, Sir,« sagte sie. »Ist es in einem Telegraphen-Bureau oder in einem Verkaufsgeschäft.«

Ich überraschte in eine kleine amerikanische Freundin, indem ich sie in meine Arme nahm und ihr den ersten Kuss gab.

»Das Amt ist an meinem Heerde,« sagte ich. »Das Gehalt beträgt soviel, als Sie vernünftigerweise von mir verlangen werden und die Stellung, Naomi, ist die meines Weibes, wenn Sie nichts dagegen haben.«

Ich habe nichts mehr zu sagen, als das Jahre verflossen sind, seit ich jene Worte sprach, und daß ich Naomi noch ebenso wie damals liebe.

Einige Monate nach unsrer Hochzeit schrieb Mrs. Lefrank an eine Freundin in Narrabee und bat um Nachricht von der Farm. Aus der Antwort erfuhren wir, daß Ambrosius und Silas nach Neu-Seeland ausgewandert wären und Miß Meadowcroft in einsamer Majestät auf der Farm residierte. John Jago hätte sich geweigert ihre Hand anzunehmen und wäre wieder verschwunden. Niemand wüßte wohin.

E n d e.


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