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Drittes KapitelIII
Wenn Iris Henley einmal stirbt, so wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach Freunde hinterlassen, welche ihrer gedenken und über sie sprechen, und bei diesem Gespräch mögen zufällig Fremde anwesend sein (in den meisten Fällen natürlich Frauen), deren Neugierde die Fragen stellen lässt, die sich auf die äußere Erscheinung und den Charakter der Verstorbenen beziehen. Keine Antworten werden jedoch den Fragenden eine wahrheitsgetreue Beschreibung geben. Miss Henleys hauptsächlichster Vorzug bestand in einer wunderbaren Beweglichkeit des Ausdrucks, welche jeden Wechsel in ihrem Denken und Fühlen widerspiegelte, besonders für zarte und empfindliche Frauennaturen. Wahrscheinlich aus diesem Grunde wird auch keine Schilderung ihrer Persönlichkeit mit der andern übereinstimmen. Keine Vergleiche werden eine richtige Anschauung von ihr geben. Das einzige Bild, welches von Iris gemalt worden ist, wird nur von parteiischen Freunden des Künstlers als getroffen bezeichnet. In und außerhalb Londons wurden photographische Aufnahmen von ihr gemacht. Sie haben die Ehre, in dieser einen Hinsicht den Porträts von Shakespeare zu gleiche - nebeneinander gesehen ist es nicht möglich, zu entdecken, dass sie ein und dieselbe Person darstellen. Was das Zeugnis anbetrifft, das das liebende Gedächtnis ihrer Freund gibt, so ist es sicherlich in letztem Grunde auch widersprechend. Sie hat ein angenehmes Gesicht, ein gewöhnliches Gesicht, ein kluges Gesicht - eine hässliche Gesichtsfarbe, eine zarte Gesichtsfarbe, überhaupt gar keine Farbe - Augen, die eine heftige Gemütsart, einen glänzenden Geist, einen festen Charakter, einen leidenschaftlichen Sinn, eine ehrliche Natur, hysterische Empfindlichkeit, unbezwingbaren Eigensinn verraten. Ihre Gestalt ist zu klein; nein, sie hat gerade die rechte Größe; nein, sie ist weder das eine noch das andere. Sie trägt sich elegant, oder ihr Anzug ist schäbig, ganz, wie man will; o gewiss nicht, ihr Anzug ist gediegen und einfach; nein, etwas mehr als das, herausfordernd, theatralisch einfach, getragen mit der deutlich ausgesprochenen Absicht, nicht so gekleidet zu sein wie die anderen. War denn diese Menge von Widersprüchen auch schon da, als Iris noch lebte? Ja und nein; ja - unter den Leuten; nein - nicht ohne Beschränkung. Der Mann, der sie von allen anderen am meisten hätte lieb haben sollen, war gerade derjenige, der sie am übelsten behandelte - ihr eigener Vater. Und als das arme Mädchen heiratete (wenn sie überhaupt geheiratet hat), wie viele von Ihnen haben denn der Hochzeit beigewohnt? - Keine von uns. Und als sie gestorben war, wer von Ihnen hat sie betrauert und beweint? Wir alle - was? Bei dieser besonderen traurigen Veranlassung gab es keine Meinungsverschiedenheit - wir stimmten damals, Gott sei Dank, alle überein.WHEN Iris Henley dies there will, in all probability, be friends left who remember her and talk of her--and there may be strangers present at the time (women for the most part), whose curiosity will put questions relating to her personal appearance. No replies will reward them with trustworthy information. Miss Henley's chief claim to admiration lay in a remarkable mobility of expression, which reflected every change of feeling peculiar to the nature of a sweet and sensitive woman. For this reason, probably, no descriptions of her will agree with each other. No existing likenesses will represent her. The one portrait that was painted of Iris is only recognisable by partial friends of the artist. In and out of London, photographic likenesses were taken of her. They have the honour of resembling the portraits of Shakespeare in this respect--compared with one another, it is not possible to discover that they present the same person. As for the evidence offered by the loving memory of her friends, it is sure to be contradictory in the last degree. She had a charming face, a commonplace face, an intelligent face--a poor complexion, a delicate complexion, no complexion at all--eyes that were expressive of a hot temper, of a bright intellect, of a firm character, of an affectionate disposition, of a truthful nature, of hysterical sensibility, of inveterate obstinacy--a figure too short; no, just the right height; no, neither one thing nor the other; elegant, if you like--dress shabby: oh, surely not; dress quiet and simple; no, something more than that; ostentatiously quiet, theatrically simple, worn with the object of looking unlike other people. In one last word, was this mass of contradictions generally popular, in the time when it was a living creature? Yes--among the men. No--not invariably. The man of all others who ought to have been fondest of her was the man who behaved cruelly to Iris--her own father. And, when the poor creature married (if she did marry), how many of you attended the wedding? Not one of us! And when she died, how many of you were sorry for her? All of us! What? no difference of opinion in that one particular? On the contrary, perfect concord, thank God.
Lassen wir die Jahre zurückrollen und Iris selbst sprechen in der denkwürdigen Zeit, da sie in der ersten Blüte der Jugend stand und ein bewegtes Leben noch vor ihr lag.Let the years roll back, and let Iris speak for herself, at the memorable time when she was in the prime of her life, and when a stormy career was before her.


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