Zweites KapitelII
Den erhaltenen Befehlen getreulich nachkommend, ließ sich Dennis den dritten Band von Gibbons großem Geschichtswerk geben und fand zwischen der achtundsiebenzigsten und neunundsiebenzigsten Seite diesmal, was ihm der Beachtung mehr wert erschien.CAREFULLY following his instructions, he consulted the third volume of Gibbon's great History, and found, between the seventy-eighth and seventy-ninth pages, something remarkable this time.
Es war ein Blatt sehr feinen Papiers, von einer Anzahl kleiner Löcher durchbohrt, die ganz verschieden an Größe und mit der peinlichsten Sorgfalt ausgeführt waren. Nachdem er sich, sobald der Bibliothekar ihm den Rücken zugewendet, in den Besitz dieses merkwürdigen Gegenstandes gesetzt hatte, dachte Dennis Howmore über seinen Fund nach.It was a sheet of delicately-made paper, pierced with a number of little holes, infinitely varied in size, and cut with the smoothest precision. Having secured this curious object, while the librarian's back was turned, Dennis Howmore reflected.
Ein Blatt Papier, zu irgendeinem bestimmten, unbekannten Zweck mit Löchern versehen, deren Bedeutung er nicht erraten konnte, war an sich schon ein höchst verdächtiges Ding. Und was flüsterte dieser Verdacht dem nachgrübelnden Geist des argwöhnischen Mannes in Südwest-Irland vor der Unterdrückung der Landliga zu? Ganz ohne Frage das Wort - Polizei.A page of paper, unintelligibly perforated for some purpose unknown, was in itself a suspicious thing. And what did suspicion suggest to the inquiring mind in South-Western Ireland, before the suppression of the Land League? Unquestionably---Police!
Auf dem Rückweg zu seinem Herrn machte Dennis einen Besuch bei einem alten Freund, der als Zeitungsschreiber mancherlei Kenntnisse und große Erfahrung besaß. Aufgefordert, das merkwürdige Stück Papier zu betrachten und den Gegenstand zu bestimmen, womit diese Löcher gemacht worden seien, zeigte sich die zu Rate gezogene Autorität des in sie gesetzten Zutrauens würdig. Dennis verließ das Zeitungsbüro als ein erleuchteter Mann; er kannte jetzt die Geheimnisse Sir Giles', und das Gefühl der Erleichterung, das ihn bei diesen Gedanken überkam, machte sich höchst unehrerbietig in den Worten Luft: »Jetzt hab' ich ihn.«On the way back to his employer, the banker's clerk paid a visit to an old friend--a journalist by profession, and a man of varied learning and experience as well. Invited to inspect the remarkable morsel of paper, and to discover the object with which the perforations had been made, the authority consulted proved to be worthy of the trust reposed in him. Dennis left the newspaper office an enlightened man--with information at the disposal of Sir Giles, and with a sense of relief which expressed itself irreverently in these words: "Now I have got him!"
Der Bankier blickte ratlos von dem Papier auf seinen ersten Kommis und von diesem wieder auf das Papier zurück und sagte endlich:The bewildered banker looked backwards and forwards from the paper to the clerk, and from the clerk to the paper.
»Das verstehe ich nicht. Verstehen Sie es vielleicht?«"I don't understand it," he said. "Do you?"
Dennis bewahrte immer noch den Schein der Unterwürfigkeit und bat um die Erlaubnis, eine Vermutung äußern zu dürfen. Dieser durchlöcherte Papierbogen sah nach seiner Meinung wie ein Rätsel aus.Still preserving the appearance of humility, Dennis asked leave to venture on a guess. The perforated paper looked, as he thought, like a Puzzle.
»Wenn wir noch einen oder zwei Tage warten«, riet er seinem Herrn, »werden wir den Schlüssel dazu schon bekommen.« "If we wait for a day or two," he suggested, "the Key to it may possibly reach us."
Am nächsten Tag ereignete sich nichts. Am zweiten Tag aber stellte ein zweiter Brief eine kühne Anforderung an den nicht sehr geduldigen Sir Giles Mountjoy.On the next day, nothing happened. On the day after, a second letter made another audacious demand on the fast failing patience of Sir Giles Mountjoy.
Schon das Kuvert war ein Rätsel in diesem Fall; das Postzeichen war »Ardoon«. Mit anderen Worten, der Schreiber hatte den Postmann als Boten benützt; während er oder sein Helfershelfer wirklich in der Stadt sich aufhielt, hatte er doch den Brief auf der Post aufgegeben, die nur ein paar Schritte von dem Bankhause entfernt lag. Der Inhalt bot ein undurchdringliches Rätsel; die Schrift machte den Eindruck, als ob sie von einem Verrückten herrührte; die Sätze befanden sich in einem unglaublichen Zustand der Verwirrung, und die Worte waren so verstümmelt, dass man sie gar nicht verstehen konnte. Diesmal lagen die Verhältnisse so, dass Sir Giles nicht anders konnte, als seinen ersten Kommis in das Geheimnis einzuweihen.Even the envelope proved to be a Puzzle on this occasion; the postmark was "Ardoon." In other words, the writer had used the postman as a messenger, while he or his accomplice was actually in the town, posting the letter within half-a-minute's walk of the bank! The contents presented an impenetrable mystery, the writing looked worthy of a madman. Sentences appeared in the wildest state of confusion, and words were so mutilated as to be unintelligible. This time the force of circumstances was more than Sir Giles could resist. He took the clerk into his confidence at last.
»Wir wollen mit dem Anfang beginnen«, sagte er. »Hier ist der Brief, den Sie auf meinem Bette liegen sahen, als ich Sie das erste Mal holen ließ. Ich fand ihn auf meinem Tisch, als ich an jenem Morgen erwachte. Wie er dorthin gekommen ist, das weiß ich nicht. Lesen Sie ihn.«"Let us begin at the beginning," he said. "There is the letter you saw on my bed, when I first sent for you. I found it waiting on my table when I woke; and I don't know who put it there. Read it."
Dennis las wie folgt:Dennis read as follows:
»Sir Giles Mountjoy! Ich habe Ihnen eine Eröffnung zu machen, welche ein Glied Ihrer Familie nahe berührt. Bevor ich wagen kann, mich zu erklären, muss ich versichert sein, dass ich Ihnen trauen darf, und als Beweis hiefür fordere ich von Ihnen, dass Sie die folgenden zwei Bedingungen erfüllen und zwar ohne den geringsten Zeitverlust. Ich darf Ihnen nicht meinen Namen und meine Adresse nennen. Die geringste Unvorsichtigkeit meinerseits könnte sehr verhängnisvoll werden für den wahren Freund, der diese Zeilen schreibt. Wenn Sie meine Warnung nicht beherzigen, werden Sie es bis an Ihr Lebensende bedauern.«"Sir Giles Mountjoy,--I have a disclosure to make, in which one of the members of your family is seriously interested. Before I can venture to explain myself, I must be assured that I can trust to your good faith. As a test of this, I require you to fulfil the two conditions that follow--and to do it without the slightest loss of time. I dare not trust you yet with my address, or my signature. Any act of carelessness, on my part, might end fatally for the true friend who writes these lines. If you neglect this warning, you will regret it to the end of your life."
Die beiden in dem Briefe genannten Bedingungen brauchen wir nicht noch einmal mitzuteilen. Von ihnen ist schon berichtet worden bei Gelegenheit der Funde, die hinter dem Meilenstein und zwischen den Seiten von Gibbons Geschichte gemacht wurden. Sir Giles war schon zu dem Schluss gekommen, dass ein Anschlag auf sein Leben und vielleicht auf Beraubung des Bankhauses im Entstehen begriffen sei. Der vernünftigere Dennis wies auf das durchlöcherte Papier und das unverständliche Schreiben hin, welches der Bankier heute morgen erhalten hatte, und sagte:To the conditions on which the letter insisted there is no need to allude. They had been complied with when the discoveries were made at the back of the milestone, and between the pages of Gibson's history. Sir Giles had already arrived at the conclusion that a conspiracy was in progress to assassinate him, and perhaps to rob the bank. The wiser head clerk pointed to the perforated paper and the incomprehensible writing received that morning.
»Wenn wir herausbekommen können, was dies bedeutet, dann werden Sie besser imstande sein, sich eine richtige Meinung zu bilden.« "If we can find out what these mean," he said, "you may be better able, sir, to form a correct opinion."
»Und wer wird das können?« fragte der Bankier."And who is to do that?" the banker asked.
»Ich kann es nur versuchen, Sir«, lautete die bescheidene Entgegnung, »wenn Sie in einem Versuche meinerseits nicht etwa eine Anmaßung sehen.«"I can but try, sir," was the modest reply, "if you see no objection to my making the attempt."
Sie Giles gab seine Zustimmung zu dem vorgeschlagenen Versuche durch stummes und spöttisches Nicken mit dem Kopfe zu erkennen.Sir Giles approved of the proposed experiment, silently and satirically, by a bend of his head.
Aber Dennis war ein vorsichtiger Mann und machte deshalb auch nicht gleich vollständigen Gebrauch von der ihm privatim gewordenen Belehrung; das hätte seinem Chef doch verdächtig vorkommen können. Er trug vielmehr Sorge, dass der erste Versuch ein erfolgloser war. Dann fragte er bescheiden, ob er noch einen zweiten Versuch machen dürfe, und diesen zweiten Versuch ließ er zu einem glücklichen Ende kommen. Er hob das durchlöcherte Papier in die Höhe und legte es sorgfältig auf den Brief, der das unverständliche Geschreibsel enthielt. Worte und Sätze erschienen jetzt durch die Löcher in der richtigen Anordnung und Folge. Der Inhalt war an Sir Giles gerichtet und lautete folgendermaßen:Too discreet a man to make a suspiciously ready use of the information which he had privately obtained, Dennis took care that his first attempt should not be successful. After modestly asking permission to try again, he ventured on the second occasion to arrive at a happy discovery. Lifting the perforated paper, he placed it delicately over the page which contained the unintelligible writing. Words and sentences now appeared (through the holes in the paper) in their right spelling and arrangement, and addressed Sir Giles in these terms:
»Ich spreche Ihnen meinen Dank aus für die pünktliche Erfüllung der gestellten Bedingungen. Sie haben zu Ihrem eigenen Besten mich zufriedengestellt. Gleichwohl ist es leicht möglich, dass Sie noch Bedenken tragen, einem Menschen zu trauen, der noch nicht imstande ist, Sie mit seiner Person bekannt zu machen. Aber die gefährliche Lage, in der ich mich befinde, zwingt mich, Sie noch um zwei oder drei Tage Frist zu bitten, bevor ich ohne Gefahr für mich eine Begegnung mit Ihnen herbeiführen und mich so Ihnen zu erkennen geben kann. Fassen Sie sich daher, bitte, in Geduld und wenden Sie sich um keinen Preis um Rat oder Schutz an die Polizei.«"I beg to thank you, sir, for complying with my conditions. You have satisfied me of your good faith. At the same time, it is possible that you may hesitate to trust a man who is not yet able to admit you to his confidence. The perilous position in which I stand obliges me to ask for two or three days more of delay, before I can safely make an appointment with you. Pray be patient--and on no account apply for advice or protection to the police."
»Diese letzten Worte«, erklärte Sir Giles, »sind entscheidend! Je eher ich unter dem Schutz des Gesetzes stehe, um so besser ist es für mich. Tragen Sie meine Karte auf das Polizeiamt.«"Those last words," Sir Giles declared, "are conclusive! The sooner I am under the care of the law the better. Take my card to the police-office."
»Darf ich mir erst ein paar Worte erlauben, Sir?«"May I say a word first, sir?"
»Soll das heißen, dass Sie mit mir nicht übereinstimmen?«"Do you mean that you don't agree with me?"
»Ja, Sir.«"I mean that."
»Sie sind Ihr Lebtag eigensinnig gewesen, Dennis, und das nimmt zu, je älter Sie werden. Nun, das tut nichts; sprechen Sie sich nur deutlich aus. Wer ist denn nach Ihrer Ansicht die Person, auf welche es in diesen verwünschten Briefen abgesehen ist?«"You were always an obstinate man Dennis; and it grows on you as you get older. Never mind! Let's have it out. Who do you say is the person pointed at in these rascally letters?"
Dennis Howmore nahm den ersten der beiden Briefe in die Hand und zeigte auf die Anfangsworte: »Sir Giles Mountjoy, ich habe Ihnen eine Eröffnung zu machen, welche ein Glied Ihrer Familie nahe berührt.« Dennis wiederholte noch einmal nachdrücklich die Worte: »ein Glied Ihrer Familie.«The head clerk took up the first letter of the two and pointed to the opening sentence: "Sir Giles Mountjoy, I have a disclosure to make in which one of the members of your family is seriously interested." Dennis emphatically repeated the words: "one of the members of your family."
Sein Chef sah ihn erstaunt und fragend an.His employer regarded him with a broad stare of astonishment.
»Ein Glied meiner Familie?« wiederholte nun Sir Giles seinerseits. »Nun, mein Freund, was denken Sie darüber? Ich bin ein alter Junggeselle und habe keine Familie.«"One of the members of my family?" Sir Giles repeated, on his side. "Why, man alive, what are you thinking of? I'm an old bachelor, and I haven't got a family."
»Ihr Bruder ist auch noch da, Sir.«"There is your brother, sir."
»Mein Bruder lebt in Frankreich - ganz außer dem Bereiche jener Schurken, die mich bedrohen. Ich wollte, ich wäre bei ihm.«"My brother is in France--out of the way of the wretches who are threatening me. I wish I was with him!"
»Ihr Bruder hat auch zwei Söhne, Sir Giles.«"There are your brother's two sons, Sir Giles."
»Gewiss; was ist da aber zu befürchten? Mein Neffe Hugh ist in London und hält sich von allen politischen Dingen fern. Ich hoffe über kurz oder lang von ihm zu hören, dass er sich verheiraten wird, wenn das beste und niedlichste Mädchen in England ihn haben will. Was ist jetzt dabei Schlimmes?«"Well? And what is there to be afraid of? My nephew, Hugh, is in London--and, mind! not on a political errand. I hope, before long, to hear that he is going to be married--if the strangest and nicest girl in England will have him. What's wrong now?"
Dennis erklärte:Dennis explained.
»Ich will nur sagen, Sir, dass ich bei meinen Worten an Ihren andern Neffen gedacht habe.« Sir Giles lachte."I only wished to say, sir, that I was thinking of your other nephew."
»Arthur in Gefahr?« rief er aus. »Der harmloseste junge Mann, der jemals gelebt hat? Das Schlimmste, was man von ihm sagen kann, ist, dass er sein Geld zum Fenster hinauswirft infolge seiner verrückten Idee, in Kerry ein Gut zu pachten.«Sir Giles laughed. "Arthur in danger!" he exclaimed. "As harmless a young man as ever lived. The worst one can say of him is that he is throwing away his money--farming in Kerry."
»Entschuldigen Sie, Sir Giles, dort, wo er sich jetzt befindet, ist aber nicht viel Gelegenheit, sein Geld wegzuwerfen. Niemand wird wagen, sein Geld zu nehmen. Ich traf gestern auf dem Markt einen von Herrn Arthurs Nachbarn. Ihr Neffe ist boykottiert.«"Excuse me, Sir Giles; there's not much chance of his throwing away his money, where he is now. Nobody will venture to take his money. I met with one of Mr. Arthur's neighbours at the market yesterday. Your nephew is boycotted."
»Um so besser!« erklärte der hartnäckige Bankier. »Dann wird er wenigstens bald von der Verrücktheit, den Pächter zu spielen, geheilt werden und an den Platz zurückkehren, den ich für ihn in meinem Geschäft offen halte.«"So much the better," the obstinate banker declared. "He will be cured of his craze for farming; and he will come back to the place I am keeping for him in the office."
»Gott gebe es!« sagte Dennis ernst und bewegt.»Gott gebe es!« sagte Dennis ernst und bewegt.
Einen Augenblick schwieg Sir Giles betroffen still. Dann frage er: »Haben Sie irgendetwas gehört, was Sie mir bis jetzt noch nicht gesagt haben?« »Nein, Sir. Ich habe nur an etwas gedacht, was Sie - verzeihen Sie den Ausdruck - vergessen zu haben scheinen. Der letzte Pächter dieses Gutes in Kerry weigerte sich, den Pachtzins zu entrichten. Herr Arthur hat also ein Gut gepachtet, das man ein weggenommenes Gut nennt. Es ist meine feste Überzeugung«, sagte der Buchhalter, indem er sich erhob und mit ernster Stimme sprach, »dass die Person, welche jene Briefe an Sie gerichtet hat, Herrn Arthur kennt und weiß, dass er sich in Gefahr befindet; sie versucht, durch Sie Ihren Neffen zu retten, und setzt dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel.« Sir Giles schüttelte den Kopf.For the moment, Sir Giles was staggered. "Have you heard something that you haven't told me yet?" he asked. "No, sir. I am only bearing in mind something which--with all respect--I think you have forgotten. The last tenant on that bit of land in Kerry refused to pay his rent. Mr. Arthur has taken what they call an evicted farm. It's my firm belief," said the head clerk, rising and speaking earnestly, "that the person who has addressed those letters to you knows Mr. Arthur, and knows he is in danger--and is trying to save your nephew (by means of your influence), at the risk of his own life." Sir Giles shook his head.
»Das nenne ich aber eine weit hergeholte Erklärung, Dennis. Wenn das, was Sie sagen, wahr ist, warum wandte sich denn der Schreiber dieser anonymen Briefe nicht geradenwegs an Arthur, anstatt an mich?«"I call that a far-fetched interpretation, Dennis. If what you say is true, why didn't the writer of those anonymous letters address himself to Arthur, instead of to me?"
»Ich habe soeben meine Ansicht darüber geäußert, Sir, dass nämlich der Schreiber des Briefes Herrn Arthur kennt.« »Ja, das haben Sie. Aber was besagt das?«"I gave it as my opinion just now, sir, that the writer of the letter knew Mr. Arthur." "So you did. And what of that?"
Dennis erklärte seine Worte.Dennis stood to his guns.
»Jeder, der mit Herrn Arthur bekannt ist, weiß, dass der junge Mann neben allen möglichen guten Eigenschaften starrköpfig und tollkühn ist. Wenn ein Freund ihm sagen würde, er befände sich auf seinem Pachthof in Gefahr, das würde an sich genügen, ihn dort, wo er sich befindet, festzuhalten und der Gefahr Trotz zu bieten. Sie dagegen, Sir, sind bekannt als vorsichtig, bedachtsam und besonnen.« Er hätte hinzufügen können: feig und eigensinnig, engherzig und von maßlosem Eigendünkel besessen; aber der Respekt vor seinem Chef hatte seine Beobachtungsgabe schon seit einer langen Reihe von Jahren in dieser Hinsicht getrübt. Wenn manche mit einem Löwenherzen geboren sind, so hat die Natur anderen den Mut eines Esels verliehen. Dennis' Herz gehörte zu den anderen."Anybody who is acquainted with Mr. Arthur," he persisted, "knows that (with all sorts of good qualities) the young gentleman is headstrong and rash. If a friend told him he was in danger on the farm, that would be enough of itself to make him stop where he is, and brave it out. Whereas you, sir, are known to be cautious and careful, and farseeing and discreet." He might have added: And cowardly and obstinate, and narrow-minded and inflated by stupid self-esteem. But respect for his employer had blindfolded the clerk's observation for many a long year past. If one man may be born with the heart of a lion, another man may be born with the mind of a mule. Dennis's master was one of the other men.
»Sehr hübsch gegeben«, entgegnete Sir Giles befriedigt. »Die Zeit wird lehren, ob man wegen einer so durchaus unbedeutenden Person, wie mein Neffe Arthur ist, sich einen Mord auf das Gewissen ladet. Die Anspielung auf ihn ist eine einfache Zweideutigkeit, welche nur bezwecken soll, dass ich weniger auf meiner Hut bin. Meine Stellung, mein Geld, mein Einfluss in der Gesellschaft machen mich zu einer öffentlichen Persönlichkeit. Gehen Sie jetzt gleich auf das Polizeiamt, und bringen Sie den ersten besten Beamten, den Sie dort im Dienst treffen, mit hieher.«"Very well put," Sir Giles answered indulgently. "Time will show, if such an entirely unimportant person as my nephew Arthur is likely to be assassinated. That allusion to one of the members of my family is a mere equivocation, designed to throw me off my guard. Rank, money, social influence, unswerving principles, mark ME out as a public character. Go to the police-office, and let the best man who happens to be off duty come here directly."
Der gute Dennis Howmore näherte sich nur sehr widerwillig der Türe. Bevor er jedoch das Ende des Zimmers, an dem sich der Ausgang befand, erreicht hatte, wurde die Tür von außen geöffnet. Einer der Markthelfer der Bank meldete einen Besuch.Good Dennis Howmore approached the door very unwillingly. It was opened, from the outer side, before he had reached that end of the room. One of the bank porters announced a visitor.
»Miss Henley, Sir, wünscht zu wissen, ob Sie zu sprechen sind.« Sir Giles blickte angenehm überrascht auf. Lebhaft erhob er sich, um die Dame zu empfangen."Miss Henley wishes to know, sir, if you can see her." Sir Giles looked agreeably surprised. He rose with alacrity to receive the lady.


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