Der letzte Postkutscher | The Last Stage Coachman |
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Der letzte Postkutscher! Allen außer einem Eisenbahnaktionär gehen diese Worte mit einem Unheil verheißenden, traurigen Ton ins Ohr. Trotz unserer angeborenen Verehrung der Wunder der Technik werden uns die Herzen schwer, wenn wir daran denken, nie wieder das süßriechende Gebinde, die untadeligen Spitzstiefel und die schönen weißen Kniehosen zu erblicken; einst so bekannt wie die Anzüge der Burschenschaften. Bei all unserem Respekt für schnelles und geschäftsmäßiges Reisen, so lernen wir doch ein Gefühl kennen, fast ähnlich Abscheu, wenn wir auf unsere Plätze mit einer Klingel gewiesen werden, von einem Kerl mit einem Abzeichen auf seiner Schulter, anstatt dass wir die fröhlichen Rufe hören: | THE Last Stage Coachman! It falls upon the ear of every one but a shareholder in railways, with a boding, melancholy sound. In spite of our natural reverence for the wonders of science, our hearts grow heavy at the thought of never again beholding the sweet-smelling nosegay, the unimpeachable top boots, and fair white breeches; once so prominent as the uniform of the fraternity. With all our respect for expeditious and business-like travelling, we experience a feeling nearly akin to disgust, at being marshalled to our places by a bell and a fellow with a badge on his shoulder; instead of hearing the cheery summons |
»Also dann, Gentlemen« und indem wir von einem kurzen und einweisenden Gespräch mit einer Person rötlichen Teints in einem staubfreien olivgrünen Rock und einem prismenförmig ausgestülpten Taschentuch aufgeheitert werden. Wozu brauchen wir Rauch? Hatten wir nicht die Zigarre des Postkutschers, wenn wir seine Form und Erscheinung betrachten wollten? Wer wäre so unvernünftig, sich nach Dampf zu sehnen, wenn er ihn an einem kühlen Herbstmorgen einatmen konnte, natürlich entstanden hinter vier Pferden? Wer! Leider, wehe! Wir können die Fragen stellen und die Antworten am Ende des Kapitels finden und werden doch den verdrehten Geschmack der jetzigen Generation nicht ändern können; wir wissen, dass der Versuch nutzlos ist und wir geben in besorgter und philosophischer Resignation auf und fahren, unerschrocken von dem möglichen spöttischen Lächeln der Eisenbahndirektoren mit der Wiedergabe eines | "Now then, gentlemen," and being regaled by a short and instructive conversation with a ruddy-faced personage in a dustless olive green coat and prismatic belcher handkerchief. What did we want with smoke? Had we not the coachman’s cigar if we were desirous of observing its shapes and appearances? Who would be so unreasonable as to languish for steam, when he could inhale it on a cool, autumnal morning, naturally concocted from the backs of four blood horses? Who!—Alas! we may propose questions and find out answers to the end of the chapter, and yet fail in reforming the perverted taste of the present generation; we know that the attempt is useless, and we give up in sorrowful and philosophic resignation and proceed undaunted by the probable sneers of railway directors, to the recital of— |
Traumes | A VISION |
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fort. Mich dünkte, ich ging eines Herbstabends, um die Ankunft einer Postkutsche zu beobachten. Ich ging weiter, aber keine solche erschien vor meinen Augen. Ich versuchte es auf vielen alten öffentlichen Straßen – sie waren nun mit Gras überwachsen und sumpfig – oder geschändet von der scheußlichen Anwesenheit eines »Bahnhofs«. Ich lenkte meine Schritte zu einer bekannten Raststätte. Sie war verlassen und still oder in anderen Worten: »Zu vermieten«. Ich schaute mich in der »Wirtsstube« um: kein Bierkrug schmückte die vergammelnden Tische und keine Pfeife lag verstreut in den wilden und schönen Abgeschiedenheiten der einst zahlreichen »Winkel«. Sie war verlassen und nutzlos; die Stimme des Reisenden klang nicht mehr von ihren Wänden und das fröhliche Horn der Wache schreckte nicht mehr die schläfrigen wenigen auf, die sich einst um ihre einladende Tür versammelt hatten. Der kalte Kamin und der breite veraltete Kaminsims zeigten nur ein Plakat – die Abfahrtszeiten einer angrenzenden Eisenbahn; überragt von einer Darstellung dieser Motoren der Zerstörung, in eintöniger, miefiger Lithographie. | Methought I walked forth one autumn evening to observe the arrival of a stage coach. I wandered on, yet nothing of the kind met my eye. I tried many an old public road—they were now grass-grown and miry, or desecrated by the abominable presence of a "station." I wended my way towards a famous roadside inn: it was desolate and silent, or in other words, "To Let." I looked for "the commercial room:" not a pot of beer adorned the mouldering tables and not a pipe lay scattered over the wild and beautiful seclusions of its once numerous "boxes." It was deserted and useless; the voice of the traveller rung no longer round its walls, and the merry horn of the guard startled no more the sleepy few, who once congregated round its hospitable door. The chill fire-place and broad, antiquated mantel-piece presented but one bill—the starting time of an adjacent railroad; surmounted by a representation of those engines of destruction, in dull, frowsy lithograph. |
Ich ging in den Hof. Wo war der Stallknecht mit seinen ungestützten Röcken und seinen hochgekrempelten Hemdärmeln? Wo war der Stalljunge mit seinem Strohbündel und seinem Hafersieb? Wo waren die koketten Stuten und die großen Blutspferde? Wo war der Futtertrog und die Stalltür? Alles weg – alles verschwunden: die Gebäude verwahrlosten und wackelten – was hat ein Stall für einen Nutzen für einen Heizer? Der Stallknecht und der Stalljunge waren weg – was für eine Kameradschaft konnte einer von ihnen mit einem Heizkessel pflegen? Den Gasthof gab es nicht mehr! Der am weitesten entfernte Misthaufen in einer Ecke war von Staub und alten Ziegeln bedeckt und der Hahn, der Stolz des Umlands, krähte nicht mehr auf der baufälligen und unansehnlichen Wand. Ich dachte, dass es möglich war, dass er vor dem Herbeisehnen von Eisenbahngesellschaften zufrieden gewesen war; und ich setzte mich wieder auf eine kaputte Wanne, um mich meinen traurigen Gedanken hinzugeben, die die Sicht vor mir in mir hervorrief. | I turned to the yard. Where was the oastler with his unbraced breeches and his upturned shirt sleeves? Where was the stable boy with his wisp of straw and his sieve of oats? Where were the coquettish mares and the tall blood horses? Where was the manger and the stable door ?—All gone—all disappeared: the buildings dilapidated and tottering—-of what use is a stable to a stoker? The oastler and stable boy had passed away—what fellowship have either with a boiler? The inn yard was no more! The very dunghill in its farthest corner was choked by dust and old bricks, and the cock, the pride of the country round, clamoured no longer on the ruined and unsightly wall. I thought it was possible that he had satisfied long since the cravings of a railway committee; and I sat down on a ruined water-tub to give way to the melancholy reflections called up by the sight before me. |
Ich weiß nicht, wie lange ich in Gedanken versunken war. Es gab keinen pflichtbewussten Ober, der mich fragte: »Was wünschen Sie zu bestellen?« Kein Zimmermädchen, das albern lächelnd sprach: »Hier entlang, Sir« – nicht einmal eine streunende Katze, die Bekanntschaft mit meinen Waden suchte – oder ein Pferdehuf, der mir auf meine Zehen trat. Da war nichts, was meine elende Träumerei störte und ich verdammte die Eisenbahnen ohne Unterschied und Ausnahme. | I know not how long I meditated. There was no officious waiter to ask me, "What I would please to order?" No chambermaid to simper out "This way, Sir,"—not even a stray cat to claim acquaintance with the calves of my legs, or a horse’s hoof to tread upon my toe. There was nothing to disturb my miserable reverie, and I anathematised railways without distinction or exception. |
Das entfernte Geräusch langsamer und schleichender Fußtritte erweckte endlich meine Aufmerksamkeit. Ich schaute nach dem entfernten Ende des Hofs. Himmel! Ein Postkutscher schritt auf dessen unkrautbewachsenem, verschlissenen Pflaster entlang. | The distant sound of slow and stealthy footsteps at last attracted my attention. I looked to the far end of the yard. Heavens above! a stage coachman was pacing its worn and weedy pavement. |
Es gab keinen Zweifel – er trug den niedergekrönten, breitkrempigen, weißbraunen, ordentlich abgebürsteten Hut; das umfangreiche karierte Halstuch; den weitläufig umwickelten Mantel; die weißen Cordhosen; und schließlich die unsterblichen Stiefel. Aber ach! Die Wade, die diese einst ausgefüllt hatte, war verschwunden; sie schepperten schwer auf dem Steinboden, anstatt dass sie überall wo er hinging, laut und fest knarrten. Seine Weste, die offensichtlich einst fast bis zum Platzen gefüllt war, hing in losen, unbequemen Falten über seine ausgemergelte Brust: große Falten ruinierten die einstige Schönheit der Angepasstheit seines Mantels: und sein Gesicht war ganz von Falten durchfurcht, anstatt von fröhlicher Ausgelassenheit gezeichnet. Der Geist der Brüderlichkeit war von ihm gegangen – er war nur noch die Kleidung eines Postkutschers. | There was no mistaking him—he wore the low-crowned, broad-brimmed, whitey-brown, well-brushed hat; the voluminous checked neckcloth; the ample-skirted coat; the striped waistcoat; the white cords; and last, not least, the immortal boots. But alas! the calf that had once filled them out, had disappeared; they clanked heavily on the pavement, instead of creaking tightly and noisily wherever he went. His waistcoat, evidently once filled almost to bursting, hung in loose, uncomfortable folds about his emaciated waist: large wrinkles marred the former beauty of the fit of his coat: and his face was all lines and furrows, instead of smiles and jollity. The spirit of the fraternity had passed away from him—he was the stage coachman only in dress. |
Er ging einige Zeit vor und zurück, ohne seinen Kopf zu drehen, mal den einen, mal den anderen Weg, außer ab und zu in den verlassenen Stall zu blicken oder sorgenvoll auf die Peitsche in seiner Hand zu blicken: zuletzt drang der Ton eines ankommenden Zuges an sein Ohr! | He walked backwards and forwards for some time without turning his head. one way or the other, except now and then to peer into the deserted stable, or to glance mournfully at the whip he held in his hand: at last the sound of the arrival of a train struck upon his ear! |
Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und erhob langsam und düster seine geballte Faust in Richtung des Tons und schaute – und mit welchem Blick! Er verkündete der mächtigsten Dampfmaschine auf der Eisenbahnstrecke Vernichtung, der Blick verspottete den Rauch und verhöhnte wütend blitzend den größten Bahnhof, der je gebaut wurde; es war ein schrecklich aussagekräftiger Blick – die konzentrierte Kraft von Wut und tödlicher Feindschaft aller Postkutscher gegenüber dem rauchenden Beförderungsmittel. | He drew himself up to his full height, slowly and solemnly shook his clenched fist in the direction of the sound and looked—Oh that look! it spoke annihilation to the mightiest engine upon the rail, it scoffed at steam, and flashed furious derision at the largest terminus that ever was erected; it was an awfully comprehensive look—the concentrated essence of the fierce and deadly enmity of all the stage coachmen in England to steam conveyance. |
Zu meiner äußersten Verwunderung und um zu gestehen, nicht ohne dass ich mich dabei fürchtete, wandte er plötzlich seinen Blick auf meinen Unterschlupf und ging auf mich zu. | To my utter astonishment, not, it must be owned, unmixed with fear, he suddenly turned his eyes towards my place of shelter, and walked up to me. |
»Es ist die Eisenbahn«, sagte er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen. | "That’s the rail," said he, between his set teeth. |
»Ja«, sagte ich einigermaßen betreten. | "It is," said I, considerably embarrassed. |
»Verflucht sei sie!« gab der aufgeregte Postkutscher zurück. Es war etwas unerklärlich Schreckliches in diesen Worten; und ich gestehe, dass ich eine starke Überzeugung hatte, dass es in den Zeitungen am nächsten Morgen von Nachrichten über schreckliche Zugunglücke in allen Spalten nur so wimmeln würde. | "Damn it !" returned the excited Stage Coachman. There was something inexpressibly awful about this execration; and I confess I felt a strong internal conviction that the next day’s paper would teem with horrible railway accidents in every column. |
»Ich hab mein Äußerstes getan, sie daran zu hindern«, sagte der Postkutscher milde. »Ich war der letzte, der aufgegeben hat, Tag für Tag hatte ich Verluste und trotzdem arbeitete ich weiter; ich war entschlossen, meine Pflicht zu erfüllen und ich fuhr mit meiner Postkutsche am letzten Tag mit einem alten Menschen und einer Reisetasche drinnen, drei kleinen Jungen und sieben kolossalen leeren Handkoffern draußen. Ich war verbissen darauf, der Eisenbahn einen letzten Tritt zu verpassen und vor ihr mit ein paar Fahrgästen anzugeben. Also nahm ich meine Frau und meine Kinder mit, weil niemand sonst mitfahren wollte, danach gaben wir auf. Jedoch als ich das letzte Mal auf der Straße fuhr, ging ich nicht und zeigte allen eine leere Kutsche – die Kutsche war nicht voll, aber auch nicht leer, wir waren bereit mitzumachen bis zum letzten!« | "I did my utmost to hoppose ’em," said the Stage Coachman, in softened accents. "I wos the last that guv’ in, I kep’ a losing day after day, and yet I worked on; I wos determined to do my dooty, and I drove a coach the last day with an old hooman and a carpet bag inside and three little boys and seven whopping empty portmanteaus outside. I wos determined my last kick to have some passengers to show to the rail, so I took my wife and children ’cos nobody else would’nt go, and then we guv’ in. Hows’ever the last time as I wos on the road I did’nt go and show ’em an empty coach—we wasn’t full, but we wasn’t empty; we wos game to the last!" |
Ein grimmiges Lächeln des Triumphs erhellte die Gesichtszüge des entthronten Postkutschers, als er dieser Erklärung Luft machte. Er fasste mich am Knopfloch und führte mich ins Haus. | A grim smile of triumph lit up the features of the deposed Coachman as he gave vent to this assertion. he took hold of me by the button-hole, and led the way into the house. |
»Der Hauswirt war ein ernster Mensch«, sagte er; »er sagte früher immer, dass er nur wünschte, ein Eisenbahnkomitee würde in seinem Haus speisen, und er würde alle vergiften und auswandern; und er würde es auch getan haben!« | "This landlord wos an austerious sort of a man," said he; "he used to hobserve, that he only wished a Railway Committee would dine at his house, he’d pison ‘em all, and emigrate; and he’d ha’ done it, too!" |
Ich wagte nicht, dies zu bezweifeln, also fuhr der Postkutscher fort. | I did not venture to doubt this, so the stage coachman continued. |
»Ich habe jede Stunde mit ihm zusammen meine Pfeife an diesem Kamin geraucht, habe die Anzeigen in der Times und die Polizeiberichte in dieser Nische dort gelesen, bis ich eingeschlafen bin. Ich bin in diesem Zimmer hin und her gelaufen, wobei ich alle möglichen Dinge über die Eisenbahn sagte und ich strotzte vor Glück. Außerhalb dieser Tür dort wurde ich mit dem Dank von Damen überhäuft, da ich nie jemanden auf ihre Hutschachteln treten ließ. Die Zimmermädchen lächelten und die Hunde bellten, wo immer ich auch hinging – aber das ist jetzt alles vorbei – der arme Kerl, der dieses Haus besaß, kauft jetzt Fahrkarten am Bahnhof und die Zimmermädchen machen brühend heißen Tee hinter einem Mahagonischalter für Leute, die keine Zeit haben, ihn zu trinken!« | "I’ve smoked my pipe by the hour together in that fire-place, I’ve read ‘The Times’ adwertisements and Perlice Reports in that box till I fell asleep; I’ve walked up and down this here room a saying all sorts of things about the rail, and a busting for happiness. Outside this wery door I’ve bin a drownded in thankys from ladies for never lettin’ nobody step through their band-boxes. The chambermaids used to smile, and the dogs used to bark, wherever I came.—But it’s all hover now—the poor feller as kep’ this place takes tickets at a Station, and the chambermaids makes scalding hot tea behind a mahuggany counter for people as has no time to drink it in!" |
Als der Postkutscher diese Worte sprach, überzog ein Hohnlächeln seine fahle Wange und er führte mich zurück in den Hof; die Erscheinung desselben war doppelt traurig unter den schwachen Strahlen des Mondlichts, welches hier und da durch die zerfallenen Mauern des Stalls drangen. Eine Eule hatte ihre Behausung an der Stelle aufgeschlagen, wo sich einst der Stallknecht an der grotesken Majestät riesiger Bilder der Gewinner aller Pferderennen seit den ersten Tagen von Epsom erfreut hatte. Der Nachtvogel flog langsam hinfort bei unserem Näherkommen und mein Begleiter deutete mit düsterer Miene auf einige faule, wurmige Holzstücke, den letzten Überresten des Dachbodens des Stalls. | As the Stage Coachman uttered these words, a contemptuous sneer puckered his sallow cheek, he led me back into the yard; the ruined appearance of which, looked doubly mournful, under the faint rays of moonlight that every here and there stole through the dilapidated walls of the stable. An owl had taken up his abode, where the chief oastler's bedroom had once rejoiced in the grotesque majesty of huge portraits of every winner of every "Derby," since the first days of Epsom. The bird of night flew heavily off at our approach, and my companion pointed gloomily up to the fragments of mouldy, worm-eaten wood, the last relics of the stable loft. |
»Er war ein guter Freund von mir, der Stallknecht«, sagte der Kutscher, »aber er hat diese eisenbahnbefallene Welt verlassen – sein Leben wurde vom Zug beendet.« | "He wos a great friend of mine, was that h'ostler," said the Coachman, "but he’s left this railway-bothered world—he was finished by the train." |
Auf meine ernsthafte Bitte, mehr zu hören, fuhr er fort. | At my earnest entreaty to hear further, he continued, |
»Als dieser Ort hier ruiniert war und aufgegeben wurde, ging er, da er noch nie zuvor die Eisenbahn gesehen hatte, hinab, um einen Blick darauf zu werfen, und als er mit seinen Ellbogen an der Wand lehnte und wünschte, dass er die Stallungen all dieser Dampfmaschinen hätte (er wäre ihnen gerecht geworden!), was sah er da: nur, dass eins seiner Pferde, welche durch die Eisenbahn arbeitslos geworden waren, gerade dort entlangspazierte, wo der Zug kam. Bill sprang hinab und gerade, als er es wegführen wollte, kam der Zug und fuhr über sein Bein und schnitt das Pferd entzwei – »Tom«, sagte er zu mir, als wir ihn holen kamen; »Ich gehe mit elf Meilen die Stunde zur letzten Station, bei der es etwas für mich zu tun gibt. Ich habe immer meine Pflicht mit den Pferden erfüllt; das habe ich immer und ich tue es auch jetzt – begrabe das arme Pferd und mich außerhalb des Lärms der Eisenbahn. Wir holten die Ärzte herbei, aber er sprach nie wieder, der arme Bill! Armer Bill!« | "When this h’old place, wos guv ‘up and ruinated; the h’oastler as ’ud never look at the rail before, went down to have a sight of it, and as he wos a leaning his elbows on the wall, and a wishing as how he had the stabling of all the steam h’ingines (he’d ha’ done ’em justice!) wot should he see, but one of his osses as wos thrown out of employ by the rail, a walking along jist where the train was coming. Bill jumped down, and as he wos a leading of him h’off, up comes the train, and went over his leg and cut the ‘os in two—‘Tom,’ says he to me when we picked him up; ‘I’m a going eleven mile an hour, to the last stage as is left for me to do. I’ve always done my dooty with the osses; I’ve bin and done it now—bury that ere poor os and me out of the noise of the rail.’ We got the surgeons to him, but he never spoke no more, Poor Bill! Poor Bill!" |
Diese letzte Erinnerung schien zu viel für den Postkutscher zu sein, er wrang meine Hand und stapfte unversehens zur entferntesten Ecke des Hofes. | This last recollection seemed too much for the Stage Coachman, he wrung my hand, and walked abruptly to the furthest corner of the yard. |
Ich achtete darauf, ihn nicht zu stören und betrachtete ihn vorsichtig von fern. | I took care not to interrupt him, and watched him carefully from a distance. |
Zuerst war der Ausdruck seines Gesichts niedergeschlagen; aber nach und nach kamen ihm andere Gedanken verdrängend in den Sinn und verhüllten sein leidgeprüftes Antlitz. Armer Kerl, ich konnte sehen, dass er wieder in Gedanken der Heißgeliebte der Damen war und der Geehrte der Zimmermädchen: eine schwache Reflektion der leutseligen, aber hoheitsvollen Haltung, die für seinen Beruf notwendig war, huschte gelegentlich über seine zusammengekniffenen, geschwächten Gesichtszüge: und erhellten den kalten, traurigen Ausdruck seines Gesicht. | At first, the one expression of his countenance was melancholy; but by degrees, other thoughts came crowding from his mind, and mantled on his woe-begone visage. Poor fellow, I could see that he was again in imagination the beloved of the ladies and the adored of the chambermaids: a faint reflection of the affable, yet majestic demeanour, required by his calling, flitted occasionally over his pinched, attenuated features: and brightened the cold, melancholy expression of his countenance. |
Ich schaute noch immer, als es dunkler und dunkler wurde, jedoch war das Gesicht des Postkutschers für keinen Augenblick vor mir verborgen. Derselbe künstliche Ausdruck von Wohlgefallen wie zuvor charakterisierte seine Züge. Plötzlich hörte ich ein seltsames, unnatürliches Geräusch durch die Luft herangetragen kommen. Es schien wie das entfernte Trampeln von Pferden; und nun wieder, wie das Rumpeln einer schwer beladenen Kutsche entlang einer öffentlichen Straße. Ein schwaches, kränkliches Licht breitete sich über dem Teil des Himmels aus, woher das Geräusch stammte; und nach einer Weile erschien eine voll besetzte Postkutsche in den Wolken, mit an jedem Rad einem angeschnallten Eisenbahndirektor und einem Heizer zwischen jedem Gebiss der vier Pferde. | As I still looked, it grew darker and darker, yet the face of the Stage Coachman was never for an instant hidden from me. The same artificial expression of pleasure characterized its lineaments as before. Suddenly I heard a strange, unnatural noise in the airflow it seemed like the distant trampling of horses; and now again, like the rumbling of a heavily laden coach along a public road. A faint, sickly light, spread itself over that part of the Heavens whence the sounds proceeded; and after an interval, a fully equipped Stage Coach appeared in the clouds, with a railway director strapped fast to each wheel, and a stoker between the teeth of each of the four horses. |
Anstatt Gepäck besetzten Teile von zerbrochenen Zügen und rote Teppichtaschen, die mit anderen Erinnerungen an Eisenbahnunglücke gefüllt waren, die Gepäckablage. Mutige Passagiere schienen die einzigen Inhaber der äußeren Plätze zu sein. Vorne saß Julius Caesar und Mrs. Hannah Moore ; und hinter ihnen Sir Joseph Banks und Mrs. Brownrigge . Von all den Drinsitzenden konnte ich, bedaure ich zu sagen, nichts sehen. | In place of luggage, fragments of broken steam carriages, and red carpet bags filled with other mementos of railway accidents, occupied the roof. Chance passengers appeared to be the only tenants of the outside places. In front sat Julius Caesar and Mrs. Hannah Moore; and behind, Sir Joseph Banks and Mrs. Brownrigge. Of all the "insides" I could, I grieve to say, see nothing. |
Auf dem Bock saß ein kleiner Mann mit wuscheligem Haar und mit einem langen eisengrauen Backenbart; gekleidet in einen Mantel aus der Haut eines Lokomotivführers, mit Handschuhen aus der Haut der Eisenbahnpolizei. Er zog sich herauf gegenüber meinem Freund und indem er sich tief verbeugte, bewegte er ihn zum Bocksitz. | On the box was a little man with fuzzy hair and large iron grey whiskers; clothed in a coat of engineers’ skin, with gloves of the hide of railway police. He pulled up opposite my friend, and bowing profoundly motioned him to the box seat. |
Ein Schimmer von unsagbarer Freude strahlte aus des Postkutschers Zügen, als er behende auf seinen Platz sprang, die Zügel in die Hand nahm und mit einem herzlichen »Gute Nacht« sich einem imaginären Gasthaus, voll von Leuten, zuwendend, die Pferde laufen ließ. | A gleam of unutterable joy irradiated the Stage Coachman’s countenance, as be stepped lightly into his place, seized the reins, and with one hearty "good night," addressed to an imaginary inn-full of people, started the horses. |
Weg fuhren sie! Mein Freund knallte immer wieder voller Befriedigung mit der Peitsche, als er mit der gespenstischen Kutsche in die Luft davonfuhr. Und unter dem Gekreische der Eisenbahndirektoren an den Rädern entschwand das Ächzen von James Watt, das Signalhorn der Wache und das gewaltige Fluchen der unsichtbaren drinnen, rasend schnell meinen Augen. | Off they drove! my friend in the plenitude of his satisfaction cracking the whip every instant as he drove the phantom coach into the air. And amidst the shrieks of the railway directors at the wheel, the groans of James Watt, the bugle of the guard, and the tremendous cursing of the invisible "insides," fast and furiously disappeared from my eyes. |