Vierundvierzigstes KapitelCHAPTER XXXIII - THE DECREE OF FATE
Als Mountjoy in London angekommen war, begab er sich sofort in das Institut der Krankenpflegerinnen und fragte nach Mrs. Vimpany. ON his arrival in London, Mountjoy went to the Nurses' Institute to inquire for Mrs. Vimpany.
Sie war wieder außer dem Hause mit der Pflege eines Kranken beschäftigt. Die Adresse des Hauses war nur der Vorsteherin bekannt und sollte auch in diesem Fall keinem der Freunde der Mrs. Vimpany, der sich etwa darnach erkundigen würde, mitgeteilt werden. Ein schwerer Fall von Scharlachfieber befand sich unter ihrer Pflege, und die Gefahr der Ansteckung lag zu nahe, als dass man hätte leichtsinnig verfahren können. She was again absent, in attendance on another patient. The address of the house (known only to the matron) was, on this occasion, not to be communicated to any friend who might make inquiries. A bad case of scarlet fever had been placed under the nurse's care, and the danger of contagion was too serious to be trifled with.
Die Ereignisse, welche Mrs. Vimpany zu ihrer gegenwärtigen Beschäftigung geführt, hatten nicht den gewöhnlichen Verlauf gehabt. The events which had led to Mrs. Vimpany's present employment had not occurred in the customary course.
Eine Pflegerin, die erst kürzlich in das Institut eingetreten war, sollte in diesem Fall zum ersten Male in Tätigkeit treten und zwar auf den ausdrücklichen Wunsch des Kranken, welcher, wie man sagte, mit dem jungen Mädchen entfernt verwandt war. An demselben Morgen jedoch, an welchem sie sich auf den Schauplatz ihrer zukünftigen Tätigkeit begeben sollte, erhielt sie die Nachricht, dass ihre Mutter schwer erkrankt sei. A nurse who had recently joined the Institute had been first engaged to undertake the case, at the express request of the suffering person--who was said to be distantly related to the young woman. On the morning when she was about to proceed to the scene of her labours, news had reached her of the dangerous illness of her mother.
Mrs. Vimpany, welche gerade zu der Zeit nicht beschäftigt war und freundschaftliche Teilnahme für ihre junge Kollegin fühlte, erbot sich freiwillig, an ihre Stelle zu treten. Daraufhin wurde von seiten des Kranken eine neue Bitte an die Vorsteherin gerichtet; er wünschte zu wissen, ob die neue Krankenpflegerin eine Irländerin sei. Als er hörte, dass sie eine Engländerin war, nahm er sofort ihre Dienste an. Das Merkwürdige und Geheimnisvolle an der Sache lag darin, dass er selbst ein Irländer war. Mrs. Vimpany, who was free at the time, and who felt a friendly interest in her young colleague, volunteered to take her place. Upon this, a strange request had been addressed to the matron, on behalf of the sick man. He desired to be "informed of it, if the new nurse was an Irishwoman." Hearing that she was an Englishwoman, he at once accepted her services, being himself (as an additional element of mystery in the matter) an Irishman!
Vermöge ihrer englischen Vorurteile nahm die Vorsteherin sofort an, dass in dem Leben des Mannes irgend ein dunkler Punkt vorhanden sei, der der Gegenstand einer ärgerlichen Bloßstellung werden könnte, wenn er von einer Landsmännin gepflegt würde. Sie gab daher auch Mrs. Vimpany den Rat, nicht zu dem Kranken zu gehen; die Krankenpflegerin sagte jedoch, dass sie versprochen habe, ihn zu pflegen, und ihr Versprechen halten wolle. The matron's English prejudices at once assumed that there had been some discreditable event in the man's life, which might be made a subject of scandalous exposure if he was attended by one of his own countrypeople. She advised Mrs. Vimpany to have nothing to do with the afflicted stranger. The nurse answered that she had promised to attend on him--and she kept her promise.
Mountjoy verließ das Institut, nachdem er vergeblich versucht hatte, die Adresse von Mrs. Vimpany zu erlangen. Das einzige Zugeständnis, welches ihm die Vorsteherin machte, bestand darin, dass sie sich bereit erklärte, einen Brief von ihm durch die Post an die richtige Adresse zu schicken, wenn er mit diesem Auskunftsmittel einverstanden wäre. Mountjoy left the Institute, after vainly attempting to obtain Mrs. Vimpany's address. The one concession which the matron offered to make was to direct his letter, and send it to the post, if he would be content with that form of communication.
Nach kurzer Überlegung beschloss Hugh, den Brief zu schreiben. On reflection, he decided to write the letter.
Rasche Benützung der Zeit konnte von Wichtigkeit sein. Hugh gab daher in seinem Brief den Namen an, welchen ihm Iris aufgeschrieben hatte, und fragte Mrs. Vimpany, ob er ihr bekannt wäre als der Name einer Person, mit der sie verkehrt hätte. Er versicherte sie, dass eine schleunige Unterredung in Betreff dieser Sache zwischen ihnen durchaus notwendig sei im Interesse von Iris. In einer Nachschrift fügte er noch hinzu, dass er vollkommen gesund sei und nicht die geringste Furcht vor Ansteckung habe. Dann schickte er seinen Brief an die Vorsteherin, damit diese ihn weiter befördere. Prompt employment of time might be of importance, if it was possible to prevent any further communication with Lord Larry on the part of his Irish correspondent. Using the name with which Iris had provided him, Hugh wrote to inquire if it was familiar to Mrs. Vimpany, as the name of a person with whom she had been, at any time, acquainted. In this event, he assured her that an immediate consultation between them was absolutely necessary in the interests of Iris. He added, in a postscript, that he was in perfect health, and that he had no fear of infection--and sent his letter to the matron to be forwarded.
Noch an demselben Tag empfing er spät abends die Antwort. Sie war von einer ihm unbekannten Hand geschrieben und lautete folgendermaßen: The reply reached him late in the evening. It was in the handwriting of a stranger, and was to this effect:
»Lieber Mr. Mountjoy! Ich kann es unmöglich zugeben, dass Sie sich einer so großen Gefahr aussetzen, indem Sie mich besuchen, so lange ich mich in meiner gegenwärtigen Stellung befinde. Die Gefahr der Ansteckung ist beim Scharlachfieber so naheliegend, dass ich nicht einmal eigenhändig an Sie schreiben und kein Briefpapier benützt werden darf, das im Krankenzimmer gelegen hat. Das ist nicht etwa eine leere Einbildung von mir; der den Kranken behandelnde Doktor kennt einen Fall, in welchem ein kleines Stückchen infizierter Leinwand nach Verlauf von nicht weniger als einem Jahre die Krankheit weiter verbreitete. Ich muss Ihrem gesunden Menschenverstand vertrauen, dass Sie die Notwendigkeit eines Aufschubs unserer Besprechung einsehen, bis ich Sie empfangen kann ohne irgendwelche Furcht vor etwaigen, für Sie verhängnisvollen Folgen. Indessen kann ich Ihre Anfrage beantworten in Betreff des Namens, den Sie mir in Ihrem Brief mitgeteilt haben. Ich kannte den Mann früher, den Sie erwähnen; wir wurden durch Lord Harry miteinander bekannt, und ich traf auch später noch bei mehr als einer Gelegenheit mit ihm zusammen.« "Dear Mr. Mountjoy,--It is impossible that I can allow you to run the risk of seeing me while I am in my present situation. So serious is the danger of contagion in scarlet fever, that I dare not even write to you with my own hand on note-paper which has been used in the sick room. This is no mere fancy of mine; the doctor in attendance here knows of a case in which a small piece of infected flannel communicated the disease after an interval of no less than a year. I must trust to your own good sense to see the necessity of waiting, until I can receive you without any fear of consequences to yourself. In the meantime, I may answer your inquiry relating to the name communicated in your letter. I first knew the gentleman you mention some years since; we were introduced to each other by Lord Harry; and I saw him afterwards on more than one occasion."
Hugh las diese kluge und wohlüberlegte Antwort mit heftiger Erregung. Wenn Mrs. Vimpany überredet werden konnte, an ihren Freund zu schreiben, so war dies die denkbar günstigste Gelegenheit, den heißblütigen jungen Ehemann zur Ruhe und Untätigkeit zu verdammen dadurch, dass er ohne weitere Nachrichten über den Mörder Arthur Mountjoys blieb. Und unter diesen ermutigenden Umständen sollte die vorgeschlagene Unterredung, welche vielleicht zu einem solch ausgezeichneten Ergebnis hätte führen können, aufgeschoben werden dank der verächtlichen Furcht vor Ansteckung, hervorgerufen durch die Geschichte von einem lumpigen Stück Leinwand! Mountjoy read this wise and considerate reply to his letter with indignation. Here was the good fortune for which he had not dared to hope, declaring itself in favour of Iris. Here (if Mrs. Vimpany could be persuaded to write to her friend) was the opportunity offered of keeping the hot-tempered Irish husband passive and harmless, by keeping him without further news of the assassin of Arthur Mountjoy. Under these encouraging circumstances the proposed consultation which might have produced such excellent results had been rejected; thanks to a contemptible fear of infection, excited by a story of a trumpery piece of flannel!
Hugh hob den unglücklichen Brief, der auf den Boden gefallen war, auf, um ihn in Stücke zu zerreißen und ihn in den Papierkorb zu werfen, aber er hielt plötzlich inne. Seine zitternde Hand hatte nämlich das Papier so aufgehoben, dass die unbeschriebene Seite nach oben zu liegen kam. Auf dieser Seite entdeckte er zwei kleine Druckzeilen, welche in der gewöhnlichen Form die Adresse des Hauses enthielten, in welchem der Brief geschrieben war! Der Schreiber hatte jedenfalls, als er den Briefbogen aus der Briefmappe nahm, ihn mit der falschen Seite auf den Schreibtisch gelegt und hatte dann entweder es nicht für nötig gehalten, ihn noch einmal abzuschreiben, als er seinen Irrtum bemerkte, oder er hatte den Irrtum überhaupt nicht bemerkt. Hugh snatched up the unfortunate letter (cast away on the floor) to tear it in pieces and throw it into the waste-paper basket--and checked himself. His angry hand had seized on it with the blank leaf of the note-paper uppermost. On that leaf he discovered two little lines of print, presenting, in the customary form, the address of the house at which the letter had been written! The writer, in taking the sheet of paper from the case, must have accidentally turned it wrong side uppermost on the desk, and had not cared to re-copy the letter, or had not discovered the mistake.
Diese Entdeckung gab Hugh seine ruhige Fassung wieder und er beschloss, Mrs. Vimpany am nächsten Tag mit seinem Besuch zu überraschen. Dieser Besuch sollte die Ansteckungstheorie entkräften und zugleich Iris einen wertvollen Dienst in ihrer gegenwärtigen kritischen Lage erweisen. Restored to his best good-humour, Hugh resolved to surprise Mrs. Vimpany by a visit, on the next day, which would set the theory of contagion at defiance, and render valuable service to Iris at a crisis in her life.
Da er im Lauf des Tages genug Zeit hatte, um sich alles genau zu überlegen, so konnte es nicht ausbleiben, dass er ein großes Hindernis für die Ausführung seines Planes entdeckte. Ob er nun seinen Namen nannte oder ihn verschwieg, wenn er am nächsten Morgen an der Haustür nach Mrs. Vimpany fragte, sie würde auf jeden Fall seinen Besuch ablehnen. Die einzige zuverlässige Person, die er in diesem schwierigen Fall um Rat fragen konnte, war sein alter, treuer Diener. Having time before him for reflection, in the course of the evening, he was at no loss to discover a formidable obstacle in the way of his design. Whether he gave his name or concealed his name, when he asked for Mrs. Vimpany at the house-door, she would in either case refuse to see him. The one accessible person whom he could consult in this difficulty was his faithful old servant.
Dieser erfahrene Mann, der früher zu verschiedenen Zeiten in der Armee, bei der Polizei und an einer öffentlichen Schule angestellt war, wurde von ihm beauftragt, am folgenden Morgen zunächst einige vorbereitende Erkundigungen einzuziehen. That experienced man--formerly employed, at various times, in the army, in the police, and in service at a public school--obtained leave to make some preliminary investigations on the next morning.
Der Diener machte dabei zwei wichtige Entdeckungen. Erstens befand sich Mrs. Vimpany in dem Hause, in dem der Brief an seinen Herrn geschrieben worden war. Zweitens war dort ein junger Bursche angestellt, welcher sich der Bestechung durch ein Geschenk zugänglich zeigte. Dieser Bursche wollte um zwei Uhr an demselben Tag auf Mr. Mountjoy warten und ihm zeigen, wo er Mrs. Vimpany finden könnte, nämlich in dem Zimmer neben dem Kranken, in welchem sie ihre Mahlzeiten einzunehmen pflegte. He achieved two important discoveries. In the first place, Mrs. Vimpany was living in the house in which the letter to his master had been written. In the second place, there was a page attached to the domestic establishment (already under notice to leave his situation), who was accessible to corruption by means of a bribe. The boy would be on the watch for Mr. Mountjoy at two o'clock on that day, and would show him where to find Mrs. Vimpany, in the room near the sick man, in which she was accustomed to take her meals.
Hugh handelte nach diesen Angaben; er fand den Burschen auf ihn wartend und wurde von ihm heimlich in das Haus eingelassen. Der Bursche führte ihn dann noch die Treppen hinauf und zeigte im zweiten Stock mit der einen Hand auf eine Tür, während er die andere Hand ausstreckte, um seine Belohnung in Empfang zu nehmen. Dann steckte er das Geld rasch in die Tasche und verschwand. Mountjoy aber öffnete die Tür. Hugh acted on his instructions, and found the page waiting to admit him secretly to the house. Leading the way upstairs, the boy pointed with one hand to a door on the second floor, and held out the other hand to receive his money. While he pocketed the bribe, and disappeared, Mountjoy opened the door.
Mrs. Vimpany saß an dem Tisch und wartete auf ihr Essen. Als Mountjoy in dem Zimmer erschien, sprang sie mit einem Schreckensruf auf. Mrs. Vimpany was seated at a table waiting for her dinner. When Hugh showed himself she started to her feet with a cry of alarm.
»Sind Sie denn toll?« rief sie aus. »Wie kommen Sie hieher? Was wollen Sie hier? - Kommen Sie mir nicht zu nahe!« "Are you mad?" she exclaimed. "How did you get here? What do you want here? Don't come near me!"
Sie versuchte, an Hugh vorbeizuschlüpfen, um aus dem Zimmer zu eilen; er ergriff sie jedoch am Arm, führte sie auf ihren Stuhl zurück und zwang sie, sich wieder darauf niederzulassen. She attempted to pass Hugh on her way out of the room. He caught her by the arm, led her back to her chair, and forced her to seat herself again.
»Iris ist in Gefahr!« sagte er eindringlich. »Sie können ihr helfen.« "Iris is in trouble," he pleaded, "and you can help her."
»Das Fieber!« schrie sie, ohne auf das zu achten, was er gesagt hatte. »Bleiben Sie fern von mir - das Fieber!« "The fever!" she cried, heedless of what he had said. "Keep back from me--the fever!"
Zum zweitenmal versuchte sie aus dem Zimmer zu entfliehen. Zum zweitenmal hinderte sie Hugh daran. For the second time she tried to get out of the room. For the second time Hugh stopped her.
»Fieber oder kein Fieber!« antwortete er bestimmt. »Ich muss mit Ihnen sprechen; in zwei Minuten werde ich das Nötige gesagt haben, und dann will ich wieder gehen.« "Fever or no fever," he persisted, "I have something to say to you. In two minutes I shall have said it, and I will go."
Mit so wenigen Worten wie möglich beschrieb er Iris' Lage gegenüber ihrem eifersüchtigen Ehemann. Mrs. Vimpany unterbrach ihn heftig. In the fewest possible words he described the situation of Iris with her jealous husband. Mrs. Vimpany indignantly interrupted him.
»Sie laufen einer so schrecklichen Gefahr in die Arme«, rief sie, »obgleich Sie mir nichts anderes zu sagen haben als das, was ich schon lange weiß! - Ihr Gatte eifersüchtig auf Sie? - Natürlich ist er eifersüchtig auf Sie! Verlassen Sie mich sofort, oder ich klingle nach dem Diener!« "Are you running this dreadful risk," she asked, "with nothing to say to me that I don't know already? Her husband jealous of her? Of course he is jealous of her! Leave me--or I will ring for the servant."
»Klingeln Sie, wenn es Ihnen Vergnügen macht«, antwortete Hugh, »aber hören Sie dies erst. Mein Brief an Sie sprach von einer Beratung zwischen uns, welche im Interesse von Iris notwendig sein könnte. Stellen Sie sich doch nur ihre Lage einmal vor, wenn es Ihnen möglich ist! Der Mörder von Arthur Mountjoy soll sich in London aufhalten, und Lord Harry hat davon gehört.« "Ring, if you like," Hugh answered; "but hear this first. My letter to you alluded to a consultation between us, which might be necessary in the interests of Iris. Imagine her situation if you can! The assassin of Arthur Mountjoy is reported to be in London; and Lord Harry has heard of it."
Mrs. Vimpany blickte ihn mit erschreckten Augen an. Mrs. Vimpany looked at him with horror in her eyes.
»Barmherziger Gott«, rief sie, »der Mann befindet sich hier in meiner Pflege. Ich gehöre nicht mit zu der Verschwörung und brauche den Schurken nicht zu verbergen. Ich wusste damals, als ich mich erbot, ihn zu pflegen, nichts weiter von ihm, als was Sie von ihm wissen. Die Namen, die ihm in seinen Fieberphantasten entschlüpft sind, haben mir erst die Wahrheit verraten.« "Gracious God!" she cried, "the man is here--under my care. Oh, I am not in the conspiracy to hide the wretch! I knew no more of him than you do when I offered to nurse him. The names that have escaped him, in his delirium, have told me the truth."
Während sie sprach, wurde eine zweite Tür des Zimmers geöffnet. Eine alte Frau erschien für einen Augenblick, vor Schreck zitternd. As she spoke, a second door in the room was opened. An old woman showed herself for a moment, trembling with terror.
»Er hat wieder einen Anfall, Schwester, helfen Sie mir, ihn zu halten.« "He's breaking out again, nurse! Help me to hold him!"
Mrs. Vimpany folgte der alten Frau sofort in das Schlafzimmer. Mrs. Vimpany instantly followed the woman into the bed-room.
»Warten Sie und hören Sie zu!« sagte sie zu Mountjoy und ließ die Türe offen stehen. "Wait and listen," she said to Mountjoy--and left the door open.
Die raschen, heftigen und dumpfen Laute eines in Fieberphantasien liegenden Mannes ließen sich jetzt erschreckend vernehmen. Sein krankes Gehirn erinnerte sich der früheren Ereignisse seines traurigen Lebens. Er stellte Fragen an sich selbst und antwortete selbst. The quick, fierce, muttering tones of a man in delirium were now fearfully audible. His maddened memory was travelling back over his own horrible life. He put questions to himself; he answered himself:
»Wer zog das Los, den Verräter zu töten? - Ich zog es! Ich zog es! Wer schoss ihn nieder auf der Straße, bevor er den Wald erreichen konnte? - Ich habe es getan! Ich habe es getan! ,Arthur Mountjoy, Verräter an Irland!' Schreibt das auf seinen Grabstein zur ewigen Schande für ihn! Hört, ihr Jungens, hört! Ein Patriot ist unter euch! Ich bin der Patriot, beschützt von der dankbaren Vor-sehung! Ha, mein Lord Harry, durchsuche nur die Erde, durchsuche nur das Meer, der Patriot ist außer Deinem Bereich! Wärterin, was hat der Doktor von mir gesagt? Das Fieber wird ihn töten? - Gut, was tut's, so lange nur Lord Harry mich nicht tötet! Öffnen Sie die Türen, und lassen Sie es jedermann hören: Ich sterbe den Tod eines Heiligen - ich, der größte von allen Heiligen - ich, der Heilige, welcher Arthur Mountjoy erschoss. O mein Kopf, mein armer Kopf, o mein Kopf, wie das brennt und hämmert!« "Who drew the lot to kill the traitor? I did! I did! Who shot him on the road, before he could get to the wood? I did! I did! Arthur Mountjoy, traitor to Ireland. Set that on his tombstone, and disgrace him for ever. Listen, boys--listen! There is a patriot among you. I am the patriot--preserved by a merciful Providence. Ha, my Lord Harry, search the earth and search the sea, the patriot is out of your reach! Nurse! What's that the doctor said of me? The fever will kill him? Well, what does that matter, as long as Lord Harry doesn't kill me? Open the doors, and let everybody hear of it. I die the death of a saint--the greatest of all saints--the saint who shot Arthur Mountjoy. Oh, the heat, the heat, the burning raging heat!"
Der schrecklich gequälte Kranke brach in ein furchtbares Wut- und Schmerzensgeschrei aus. Das war mehr, als Hugh ertragen konnte; er eilte aus dem Hause. The tortured creature burst into a dreadful cry of rage and pain. It was more than Hugh's resolution could support. He hurried out of the house.
Zehn Tage vergingen. Iris erhielt in Passy einen Brief, von einer ihr unbekannten Hand geschrieben. Ten days passed. A letter, in a strange handwriting, reached Iris at Passy.
Der erste Teil des Briefes handelte von dem irischen Desperado, welchen Mrs. Vimpany während seiner Krankheit gepflegt hatte. The first part of the letter was devoted to the Irish desperado, whom Mrs. Vimpany had attended in his illness.
So lange sie ihn nur als einen leidenden Mitmenschen kannte, hatte sie versprochen, seine Pflegerin zu sein. Rechtfertigte nun die Entdeckung, dass er ein Mörder war, ihren Weggang, oder würde sie sogar eine Vernachlässigung entschuldigen? - Nein! Das Amt eines Pflegers ist wie das Amt eines Arztes ein Akt des Wohltuns, in sich selbst wesentlich zu edel, als dass es darnach fragte, ob der Kranke die Hilfe verdiene oder nicht. All die Erfahrung, all die Einsicht, all die Sorge, die sie bieten konnte, widmete die Pflegerin dem Mann, dessen Hand sie niemals berühren würde, sobald sie ihm das Leben gerettet hatte. When she only knew him as a suffering fellow-creature she had promised to be his nurse. Did the discovery that he was an assassin justify desertion, or even excuse neglect? No! the nursing art, like the healing art, is an act of mercy--in itself too essentially noble to inquire whether the misery that it relieves merits help. All that experience, all that intelligence, all that care could offer, the nurse gave to the man whose hand she would have shrunk from touching in friendship, after she had saved his life.
Eine Zeit war gekommen, wo das Fieber drohte, die Rache, welche Lord Harry üben wollte, seinen Händen zu entwinden. Dann nahte die Krisis der Krankheit. Schon unter dem Schatten des Todes, überstand sie der Leidende doch, dank seiner kräftigen Natur und dank der Geschicklichkeit und Furchtlosigkeit der Frau, welche ihn pflegte. Als er sich wieder auf dem Weg der Genesung befand, erschienen einige Freunde aus Irland in dem Hause in Begleitung eines Arztes ihrer eigenen Wahl und fragten nach ihm unter dem Namen, unter dem er hier bekannt war, Carrigeen. Unter Anwendung aller möglichen Sorgfalt wurde er fortgeschafft; wohin, ist niemals entdeckt worden; seit der Zeit war alle Spur von ihm verloren. A time had come when the fever threatened to take Lord Harry's vengeance out of his hands. The crisis of the disease declared itself. With the shadow of death on him, the wretch lived through it--saved by his strong constitution, and by the skilled and fearless woman who attended on him. At the period of his convalescence, friends from Ireland (accompanied by a medical man of their own choosing) presented themselves at the house, and asked for him by the name under which he passed--Carrigeen. With every possible care, he was removed; to what destination had never been discovered. From that time, all trace of him had been lost.
Schreckliche Nachrichten folgten auf der nächsten Seite des Briefes. Terrible news followed on the next page.
Die geheimnisvolle Gewalt der Ansteckung der Krankheit hatte sich an dem armen Sterblichen gerächt, der ihr Trotz geboten. Hugh Mountjoy lag, von demselben Mann, der seinen Bruder getötet, angesteckt, an einem heftigen Scharlachfieber darnieder. The subtle power of infection had asserted itself against the poor mortal who had defied it. Hugh Mountjoy, stricken by the man who had murdered his brother, lay burning under the scarlet fire of the fever.
Aber die Krankenpflegerin wachte bei ihm Tag und Nacht. But the nurse watched by him, night and day.


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