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Die Brille des Teufels

III Der Test der Brille

Die erste Person, der ich begegnete, als ich zum Haus zurückkehrte, war unser Butler. Er traf mich in der Halle, mit einer gezahlten Rechnung in der Hand, da ich ihn ausgeschickt hatte, diese zu begleichen. Der Betrag war nahe hundert Pfund und ich hatte sofort bezahlt. »Gibt es keinen Rabatt?« fragte ich, als ich die Rechnung betrachtete.

»Die Firmen erwarten Bargeld, Sir, und rechnen dementsprechend ab.«

Er sah so ehrbar aus, als er diese Antwort gab, er hatte so viele Jahre für uns gedient, dass ich ein unwiderstehliches Verlangen fühlte, die Brille des Teufels an dem Butler auszuprobieren, bevor ich es wagte, durch sie auf die Damen meiner Familie zu schauen. Unser ehrenwerter alter Diener würde so einen exzellenten Test abgeben.

»Ich fürchte, meine Sehkraft verlässt mich«, sagte ich.

Mit dieser außerordentlich einfachen Erklärung setzte ich die Brille auf und schaute auf den Butler.

Die Halle wirbelte um mich herum; auf mein Ehrenwort: ich zittere und mir wird kalt, während ich jetzt davon schreibe. Septimus Notman hatte die Wahrheit gesprochen!

In einem Moment wurde das scheußliche Herz des Butlers sichtbar – ein fettes Organ, welches ich durch die Gläser der höllischen Brille sah. Die Gedanken in ihm waren für mich klar lesbar in diesen Worten: »Denkt mein Herr wirklich, dass ich ihm die fünf Prozent Rabatt gebe? Abscheuliche Gemeinheit, in die Nebeneinkünfte des Butlers einzugreifen.«

Ich nahm meine Brille ab und steckte sie in meine Tasche.

»Du bist ein Dieb«, sagte ich zu dem Butler. »Du hast das Abschlagsgeld dieser Rechnung – fünf Pfund bis auf einen Schilling oder zwei – in deiner Tasche. Pack deine Sachen, du verlässt meinen Dienst.«

»Morgen, Sir, wenn es Ihnen beliebt«, antwortete der Butler entrüstet. »Nachdem ich Ihrer Familie fünfundzwanzig Jahre gedient habe, ist, ein Dieb genannt zu werden, wo ich nur meine Nebeneinkünfte genommen habe, eine Beleidigung, Mr. Alfred, die ich nicht verdient habe.« Er führte sein Taschentuch zu seinen Augen und verließ mich.

Es war richtig, dass er uns für ein Vierteljahrhundert gedient hatte; es war ebenso richtig, dass er seine Nebeneinkünfte behalten hatte und etwas darüber geflunkert hatte. Aber er hatte seine ausgleichenden Tugenden. Als ich ein Kind war, durfte ich oft auf seinem Knie reiten und er hatte mir oft ein Getränk aus Wein und Wasser stibitzt. Sein Kellerbuch war immer ehrlich geführt worden; und seine Frau gab selbst zu, dass er ein Musterehemann war. Zu anderen Zeiten hätte ich mich all dessen erinnert, ich hätte gefühlt, dass ich voreilig gewesen war und ihn um Entschuldigung gebeten. Zu dieser Zeit konnte ich nicht das geringste Mitleid für ihn empfinden, und ich wankte für keinen Augenblick in meinem Entschluss, ihn wegzuschicken. Was für eine Veränderung war über mich gekommen?

Die Tür zur Bücherei wurde geöffnet und ein alter Schul- und Collegefreund von mir schaute heraus. »Ich dachte mir, dass ich deine Stimme in der Halle höre«, sagte er. »Ich habe eine Stunde auf dich gewartet.«

»Irgendwas sehr wichtiges?« fragte ich, indem ich mit ihm zur Bücherei zurückging.

»Nichts von der mindesten Wichtigkeit für dich«, antwortete er bescheiden.

Ich brauchte keine weitere Erklärung. Mehr als einmal hatte ich ihm schon Geld geliehen, und früher oder später hatte er es mir immer zurückgezahlt. »Ein weiteres kleines Darlehen?« fragte ich, gefällig lächelnd.

»Ich schäme mich wirklich, dich wieder zu fragen, Alfred. Aber wenn du mir fünfzig Pfund leihen könntest? – Lies einfach diesen Brief...«

Er machte irgend einen Spaß, der ihm durch die bloße Anwesenheit der Brille in den Sinn gekommen war. Ich war zu sehr beschäftigt, um seinen Sinn für Humor zu würdigen. Was hatte er gerade zu mir gesagt? Er hatte gesagt: »Ich schäme mich, dich wieder zu fragen.« Und was hatte er gedacht, als er sprach? Er hatte gedacht: »Wenn irgend jemand eine Milchkuh zur Verfügung hat, wer außer einem Narren würde daraus keinen Vorteil ziehen?«

Ich gab ihm den Brief zurück (von einem Anwalt, drohende »Verhandlungen«) und ich sagte in meinem härtesten Ton: »Es ist nicht zweckmäßig, dir diesmal gefällig zu sein.«

Wie vom Donner gerührt starrte er mich an. »Ist das ein Witz, Alfred?« fragte er.

»Sehe ich aus, als würde ich spaßen?«

Er nahm seinen Hut. »Es gibt nur eine Entschuldigung für dich«, sagte er. »Deine gesellschaftliche Stellung ist zu viel für dein schwaches Gehirn – dein Geld ist dir in den Kopf gestiegen. Guten Morgen.«

Ich stand bei ihm in Schuld für alle Arten von Liebesdiensten auf der Schule und auf dem College. Er war ein ehrbarer Mann und ein treuer Freund. Wenn die eigene ärgerliche Wahrnehmung seiner eigenen nahen Gedanken ihn ungerechterweise geringschätzig gegenüber reichen Leuten werden ließ, war das ein Fehler (in meinem Fall ein ärgerlicher Fehler), kein Zweifel. Aber wer ist perfekt? Und was sind für mich schon fünfzig Pfund? Das ist es, was ich damals gefühlt haben sollte, bevor er Zeit gefunden hatte, zur Tür zur kommen. Wie die Dinge aber lagen, ließ ich ihn gehen und fand, dass ich gut mit einem Anhänger fertig geworden wäre, der mich nur wegen meines Geldes schätzte.

Nachdem ich nun frei war, die Damen zu besuchen, zog ich die Glocke und fragte, ob meine Mutter daheim war. Sie war in ihrem Boudoir. Und wo war Miss Cecilia? Ebenfalls im Boudoir.

Als ich den Raum betrat, traf ich Besucher auf dem Weg und setzte mit dem Versuch der Brille aus, bis sie gegangen waren. Gerade als sie gingen, kündigte ein donnerndes Klopfen an der Tür noch mehr Besucher an. Dieses Mal kamen wir glücklicherweise mit keinen schlimmeren Folgen als dem Austausch der Karten davon. Wir hatten tatsächlich zwei Minuten für uns. Ich nutzte die Gelegenheit, meine Mutter daran zu erinnern, dass ich verfassungsmäßig nicht in der Lage für die Belange der Gesellschaft sei und dass ich ebenso dachte, wir könnten unser Haus für eine halbe Stunde oder so für uns haben. »Lass nach unten schicken«, sagte ich, »dass du nicht daheim bist.«

Meine Mutter – prachtvoll in ihrer alten Borte, mit ihrem bewundernswert aufgemachten grauen Haar und ihrem fein fallenden Rock von purpurner Seide – schaute über die Feuerstelle nach Cecilia, groß, verdrossen und wunderschön, mit lieblichen braunen Augen, opulentem schwarzen Haar, einem warm-blassen Teint und einem amberfarbenen Kleid – und sagte zu mir: »Du vergisst Cecilia. Sie mag Gesellschaft.«

Cecilia schaute meine Mutter mit einer Miene verdrossener Überraschung an. »Was für ein außerordentlicher Irrtum!« antwortete sie. »Ich hasse Gesellschaft.«

Meine Mutter lächelte – zog die Klingel – und gab den Befehl – Nicht zu Hause. Ich holte meine Brille hervor. Es gab einen Schrei der Entrüstung ob derer scheußlichen Hässlichkeit. Ich gab die Schuld meinem Augenarzt und wartete, was zwischen den beiden Damen vorfallen würde. Meine Mutter sprach. Somit schaute ich auf meine Mutter.

[Ich schreibe zuerst ihre Worte und als nächstes in Klammern ihre Gedanken.]

»Du hasst also Gesellschaft, meine Liebe? Sicherlich hast du deine Meinung erst neulich geändert?« (»Ihr ist egal, wie sie lügt, wenn sie nur Alfred gefällig sein kann. Falsche Kreatur.«)

[Ich schreibe Cecilias Antwort in der gleichen Weise.]

»Entschuldigung; ich habe nicht im mindesten meine Meinung geändert – ich hatte nur Angst, sie auszusprechen. Ich hoffe, ich habe niemanden gekränkt, indem ich es jetzt tat.« (»Sie kann nicht ohne Geschwätz leben, und dann denkt sie, ich kann es auch nicht. Eigennütziges armes Wesen!«)

Was ich von meiner Mutter zu denken begann, schäme ich mich zu schreiben. Was ich von Cecilia dachte, mag in zwei Worten gesagt werden. Ich war mehr als je darauf erpicht, den »Engel der Schule« zu sehen, die gute und liebliche Zilla.

Meine Mutter verhinderte weitere Beobachtungen. »Nimm diese scheußliche Brille ab, Alfred, oder lass uns mit unseren Besuchern allein. Ich sage nicht, dass deine Sehkraft nicht abnehmen kann, ich sage nur: Wechsle deinen Augenarzt.«

Ich nahm die Brille ab, um so bereitwilliger, da ich begann, mich wirklich vor ihr zu fürchten. Das Gespräch der Damen ging weiter.

»Das ist ein sehr seltsames Geständnis, meine Liebe«, sagte meine Mutter zu Cecilia. »Darf ich fragen, welchen Grund eine so junge Lady haben kann, Gesellschaft zu hassen?«

»Nur den Grund, mich selbst zu verwirklichen«, antwortete Cecilia. »Wenn ich ein wenig mehr von modernen Sprachen wüsste, und wenn ich ein wenig mehr als ein kläglicher Amateur darin wäre, mit Wasserfarben zu malen, würdest du mich als Frau für Alfred werter halten. Aber Gesellschaft ist immer im Weg, wenn ich mein Buch aufklappe oder meine Pinsel zur Hand nehme. In London hatte ich keine Zeit für mich und ich kann es wirklich nicht verhehlen, das leichtfertige Leben ist nicht nach meinem Geschmack.«

Ich hielt dies (man erinnere sich, dass meine Brille in meiner Tasche war) für sehr gut und schön gesprochen. Meine Mutter schaute mich an. »Ich stimme mit Cecilia vollkommen überein«, sagte ich, dem Blick entgegnend. »Von morgens bis abends können wir in London keine fünf Minuten für uns haben.« Ein weiteres Klopfen an der Straßentür leistete seinen lauten Beitrag zu meinen Ansichten, wie ich sie ausgesprochen hatte. »Wir wagen es nicht einmal, aus dem Fenster zu sehen«, bemerkte ich, »aus Angst, die Gesellschaft könne im selben Moment hinaufschauen und sehen, dass wir zu Hause sind.«

Meine Mutter lächelte. »Ihr seid sicherlich zwei bemerkenswerte junge Leute«, sagte sie, mit einem Anflug von satirischer Hingabe – und zögerte einen Moment, als wenn ihr ein Gedanke gekommen wäre, welcher der Überlegung mehr als gewöhnlich wert war. Wenn ihr Auge nicht auf mir in diesem Moment geruht hätte, ich glaube, ich hätte meine Brille aus meiner Tasche geholt. »Ihr stimmt beide so gründlich darin überein, die Gesellschaft nicht zu mögen und London zu verachten«, fuhr sie fort, »dass ich es als eine gute Mutter für meine Pflicht halte, euer Leben mehr in Einklang mit eurem Geschmack zu bringen, wenn ich kann. Du beklagst dich, Alfred, dass du nie fünf Minuten für Cecilia übrig hast, Cecilia beklagt sich, dass sie ständig in der lobenswerten Anstrengung unterbrochen wird, ihren Geist zu erweitern. Ich biete euch beiden an, den ganzen Tag für euch zu haben, Woche für Woche, für die nächsten drei Monate. Wir werden den Winter in Long Fallas verbringen.«

Long Fallas war unser Landsitz. Dort gab es kein Jagdrevier; Schießen war nicht erlaubt; der Ort war sieben Meilen von Timbercombe Stadt und Bahnhof entfernt; und unser nächster Nachbar war ein junger ritueller Kirchenmann, der im Dorf dafür bekannt war, dass er sich selbst zu Tode hungerte. Ich lehnte den außergewöhnlichen Vorschlag meiner Mutter ohne einen Augenblick zu zögern ab. Cecilia nahm ihn mit der bereitwilligsten und süßesten Unterwerfung an.

Dies war unsere erste offene Meinungsverschiedenheit. Selbst ohne die Brille konnte ich sehen, dass meine Mutter dies als ein gutes Zeichen deutete. Sie hatte unserer Heirat im Frühling zugestimmt, ohne dabei im mindesten von der Meinung abzuweichen, dass die engelgleiche Zilla die richtige Frau für mich war. »Macht es zwischen euch aus, meine Lieben«, sagte sie, und verließ ihren Stuhl, um sich an ihre Arbeit zu machen. Cecilia erhob sich sofort, um ihr die Arbeit zu sparen.

In dem Moment, als ihre Rücken mir zugewandt waren, setzte ich die schreckliche Brille auf. Gibt es so etwas in der Anatomie wie die Rückenansicht eines Herzens? Wenn man durch die Brille des Teufels schaut, gibt es so etwas auf jeden Fall. Die intimen Gedanken meiner Mutter stellten sich mir wie folgt dar: »Wenn sie nicht durch und durch krank aufeinander werden während eines Winters in Long Fallas, gebe ich das gesamte Wissen der menschlichen Natur auf. Er wird Zilla schon noch heiraten.« Cecilias Ansichten erklärten sich einfach erkennbar in diesen Worten: »Seine Mutter erwartet völlig, dass ich Nein sage. So scheußlich auch die Aussicht darauf ist, werde ich sie enttäuschen, indem ich Ja sage.«

»So scheußlich auch die Aussicht darauf ist« war in meinen Gedanken ein sehr empörender Ausdruck, wenn ich überlegte, dass ich persönlich in dieser Aussicht mit eingeschlossen war. Der schelmische Test meiner Mutter für unsere Zuneigung zueinander offenbarte sich mir nun in dem Licht eines vernünftigen Verfahrens. In der Einsamkeit von Long Fallas sollte ich Gewissheit erlangen, ob Cecilia mich wegen meines Geldes wegen oder wegen mir selbst heiraten wollte. Ich verbarg die Brille und sagte danach nichts mehr. Aber später, als meine Mutter den Salon, gekleidet um auszugehen, betrat, lauerte ich ihr auf, ganz willens nach Long Fallas zu gehen. Cecilia kam ebenso zum Ausgehen angezogen herein. Als sie von meiner Meinungsänderung unterrichtet wurde, sah sie so unwiderstehlich lieblich aus wie nie. »Was für eine glückliche Zeit wir haben werden«, sagte sie und sie lächelte, als ob sie es wirklich so meinte...

Sie gingen weg zu ihrer Feier. Ich war in der Bibliothek, als sie zurückkamen. Als ich den Wagen vor der Tür halten hörte, ging ich in die Halle hinaus und wurde plötzlich auf dem Weg zu den Damen von der Stimme eines Mannes aufgehalten: »Vielen Dank; mein Haus ist hier in der Nähe.« Die Stimme meiner Mutter folgte: »Ich werde Sie wissen lassen, wenn wir aufs Land gehen, Sir John. Sie werden rüberreiten und uns besuchen?« »Mit dem größten Vergnügen. Gute Nacht, Miss Cecilia.« Es gab keinen Zweifel ob des Tones, in dem diese letzten vier Worte gesprochen wurden. Sir Johns Akzent drückte unbeschreibliche Zärtlichkeit aus. Ich zog mich wieder zur Bibliothek zurück.

Meine Mutter kam herein, gefolgt von ihrer charmanten Begleiterin.

»Es gibt neue Komplikationen«, sagte sie. »Cecilia will nicht nach Long Fallas gehen.« Ich fragte warum. Cecilia antwortete, ohne mich anzuschauen: »Oh, ich habe meine Meinung geändert.« Sie drehte sich weg, um meiner Mutter ihren Pelzmantel abzunehmen. Ich befragte augenblicklich meine Brille und erhielt meine Antwort in diesen geheimnisvollen Worten: »Sir John geht nach Timbercombe.«

Sehr kurz, und dennoch mehr als eine Interpretation andeutend. Eine kleine Frage machte die Tatsachen klarer. Sir John war einer der Gäste beim Abendessen gewesen und er und Cecilia hatten sich die Hand wie alte Freunde gegeben. Auf Anfrage meiner Mutter wurde er ihr vorgestellt. Er hatte einen solch ausgezeichneten Eindruck hinterlassen, dass sie ihn einen Teil seines Heimweges in ihrem Wagen mitnahm. Sie hatte ebenso entdeckt, dass er dabei war, einen Verwandten zu besuchen, welcher in Timbercombe lebte (das ich, glaube ich, bereits als die nächstgelegene Stadt erwähnt habe). Eine weitere kurze Gelegenheit mit der Brille vervollständigte meine Entdeckungen. Sir John hatte Cecilia (erfolglos) einen Heiratsantrag gemacht und wollte, immer noch beharrlich in sie verliebt, nur eine günstige Gelegenheit, um ihr wieder einen Antrag zu machen. Der ausgezeichnete Eindruck, den er auf meine Mutter gemacht hatte, war nun vollkommen verständlich.

Wenn sie nicht willens war, ihrem zurückgewiesenen Liebhaber diese andere Gelegenheit zu geben, schreckte Cecilia dann vor Sir John oder sich selbst zurück? Meine Brille unterrichtete mich, dass sie sich ganz bewusst dieser Frage nicht stellte, nicht mal in ihren Gedanken.

Unter diesen Umständen wurde der Test einer schrecklichen Winterresidenz in Long Fallas in meinen Augen mehr wert als je. Selbstbewusst könnte Cecilia erfolgreich den Schein wahren und andere Leute täuschen, doch mich konnte sie nicht täuschen. Aber in Verbindung mit Sir John gab es eine Chance, dass sie offen den wahren Zustand ihrer Gefühle verleugnen würde. Wenn ich wirklich der bevorzugte Mann war, würde sie mir natürlich lieber sein als je. Wenn nicht (mit herstellbareren Beweisen als der Brille des Teufels, um mich zu überzeugen), brauchte ich nicht zu zögern, um die Verlobung aufzulösen.

»Der zweite Entschluss ist nicht immer der beste, liebe Cecilia«, sagte ich. »Tu mir einen Gefallen. Lass es uns mit Long Fallas versuchen und wenn wir den Ort ganz unerträglich finden, lass uns nach London zurückkehren.«

Cecilia schaute mich an und zögerte – schaute meine Mutter an und stimmte Long Fallas mit der süßesten Miene zu. Je mehr sich die beiden Damen insgeheim uneins waren, desto besser schienen sie sich zu verstehen.

Wir fuhren erst drei Tage später aufs Land. Um den Anfang zu machen, war das Zusammenpacken eine schwierige Angelegenheit und meine Mutter verlängerte den Aufschub, indem sie ihre Nichte in der Schule auf dem Land besuchte. Sie hielt den Besuch vor Cecilia selbstverständlich geheim. Aber sogar, wenn wir allein waren und ich sie nach Zilla fragte, musste ich mich mit einer nur sehr kurzen Antwort begnügen. Sie hob nur ihre Augen gen Himmel und sagte: »Vollkommen liebenswert!«


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