Blinde Liebe
Siebzehntes Kapitel
Mr. Henleys Telegramm traf am nächsten Morgen im Gasthof ein.
Er war bereit, seine Tochter wieder aufzunehmen, aber nicht bedingungslos. Die Antwort war charakteristisch für den Mann: »Ja - versuchsweise.« Mountjoy wurde davon nicht weiter berührt; er wunderte sich nicht einmal darüber. Er wusste, dass die erfolgreichen Spekulationen, durch welche Mr. Henley sein Vermögen bedeutend vergrößert hatte, ihm eine Menge von Feinden erweckt hatten, die es sich angelegen sein ließen, allerlei ehrenrührige Geschichten über ihn zu verbreiten, die niemals vollständig widerlegt wurden. Das allmähliche stille Zurückziehen der Freunde, auf deren Treue er gebaut, hatte das Herz des Mannes verhärtet und ihn verbittert. Leute, die sich im Unglück befanden und die den reichen, in Zurückgezogenheit lebenden Kaufmann um Hilfe angingen, fanden in den ausgezeichnetsten Empfehlungen ihres Charakters und ihrer Fähigkeiten, die sie etwa aufzuweisen hatten, die denkbar schlechtesten Fürsprecher, die sie wählen konnten. Gegen solche aber, die kaum so viel besaßen, um sich notdürftig kleiden zu können, war Mr. Henley die Mildtätigkeit selbst. Wenn er gefragt wurde, wie er denn dieses sein Verhalten rechtfertigen könnte, sagte er: »Ich habe Sympathie mit diesen armen Verlassenen, denn ich bin selbst ein solcher.«
Zur Zeit des Mittagessens erschien der Doktor im Gasthause; er befand sich jedoch in keiner liebenswürdigen Laune.
»Wieder einen Tag voll schwerer Arbeit hinter mir; ich würde unterlegen sein, wenn ich nicht die Aussicht auf die Belohnung, die mich hier erwartet, gehabt hätte. London oder die Nachbarschaft von London, das wäre der rechte Platz für einen Mann, wie ich bin. Merken Sie sich aber, ich bin ein Mann, der stets die Wahrheit sagt; wenn mir daher Ihr französisches Getränk nicht schmeckt, werde ich dieses unumwunden bekennen.«
Das Gasthaus besaß keine richtigen Weingläser; man musste daher diesen feinen Wein aus Wassergläsern trinken, als ob es eine ganz gewöhnliche Sorte gewesen wäre.
Mr. Vimpany bewies, dass er vollständig vertraut mit der Art und Weise war, wie man Weine zu versuchen hat. Er füllte das Wasserglas, welches das fehlende Weinglas vertreten musste, hielt es gegen das Licht und betrachtete den Wein aufmerksam; dann bewegte er das Glas unter seiner Nase hin und her und roch mehreremal daran; dann hielt er inne und überlegte. Er kostete den Wein so vorsichtig, als ob er fürchtete, dass er vergiftet wäre; dann schnalzte er mit den Lippen und leerte endlich das Glas auf einen Zug. Schließlich bewies er noch einige Rücksicht für seinen Gastgeber, indem er seine Ansicht über den Wein mit folgenden Worten kundgab:
»Nicht so gut, wie Sie denken, Sir, aber ein angenehmer, leichter Rotwein, rein und gesund. Hoffentlich haben Sie nicht allzu viel dafür bezahlt.«
Bis hieher hatte Hugh ein unsicheres Spiel gespielt. Aber jetzt kam endlich seine Belohnung. Nach dem, was der Doktor soeben zu ihm gesagt hatte, wusste er, dass er die gewinnende Karte sicher in seiner Hand hielt.
Das schlechte Essen war bald vorüber, natürlich ohne Suppe; der Fisch in dem bekannten Zustand der Erkaltung, wie er gewöhnlich in einem heruntergekommenen Gasthof einer Landstadt aufgetragen zu werden pflegt. Das Beefsteak wetteiferte in der Zähigkeit mit Gummi, der Anblick der Kartoffeln schien zu sagen: »Fremder, iss uns nicht!« Die Mehlspeise würde selbst ein Kind abgeschreckt haben, und der berühmte englische Käse, welcher, schmählich genug, aus den Vereinigten Staaten nach England kommt, beleidigte die Zunge, wenn man ihn in den Mund steckte. Aber der Wein, der ausgezeichnete Wein, würde jeden andern, nur Mr. Vimpany nicht, für die Menge des Essens entschädigt haben. Ein Wasserglas nach dem andern, gefüllt mit diesem edlen Stoff, goss er durch seine durstige Kehle ganz ohne jedes Verständnis hinab, behauptete dabei doch immer noch, dass es ein ganz angenehmer, leichter Wein sei, und konnte immer noch nicht das schlechte Essen vergessen.
»Die Kost ist hier,« sagte dieser weise Mann, »womöglich noch schlechter als die Kost, die ich auf der See bekam, damals, als ich an Bord eines Passagierdampfers als Arzt angestellt war. Soll ich Ihnen erzählen, wie ich meine Stellung verlor? O, sagen Sie es nur offen, wenn Sie glauben, dass meine kleine Geschichte nicht wert ist, angehört zu werden.«
»Aber, mein bester Doktor, ich bin ja, wie Sie sehen, ganz gespannt darauf, sie zu vernehmen.«
»Sehr wohl - Sie sind doch nicht beleidigt? - nun, das ist recht! Also der Kapitän des Schiffes beklagte sich über mich bei den Eigentümern; ich wollte nicht jeden Morgen herumgehen und an den Türen der Frauenkabinen klopfen und mich erkundigen, wie sich die Damen nach einer Nacht, während der sie seekrank gewesen waren, befänden. Wer in aller Welt weiß denn nicht, wie ihnen zu Mute ist, auch ohne dass er vorher an ihren Türen angeklopft hat? Sie sollen den Doktor einfach holen lassen, wenn sie ihn brauchen. So fasste ich damals mein Amt auf, und das kostete mich meine Stelle. Geben Sie mir den Wein her. Da wir einmal von Damen sprechen, wie denken Sie über meine Frau? Haben Sie jemals so ausgezeichnete Manieren gesehen? Mein lieber Freund, ich habe eine aufrichtige Zuneigung zu Ihnen gefasst; reichen Sie mir Ihre Hand. Ich werde Ihnen noch eine andere kleine Geschichte erzählen. Woher glauben Sie wohl, dass meine Frau diese noblen Manieren und ihre graziösen Bewegungen hat? - Ha, ha, von der Bühne! Das nobelste Fach in diesem Beruf, Sir, eine tragische Schauspielerin. Wenn Sie Mrs. Vimpany als Lady Macbeth gesehen hätten, es würde Sie kalt überlaufen haben. Sehen Sie mich an, heften Sie Ihre Augen fest auf einen Mann, der erhaben ist über alle die heuchlerischen Vorurteile gegen das Theater. Habe ich es nicht deutlich bewiesen dadurch, dass ich eine Schauspielerin heiratete? Aber wir sprechen hier nicht davon! Die rohe Gesellschaft in diesem elenden Nest würde gar nicht mehr zu mir kommen, wenn sie wüssten, dass ich eine Schauspielerin geheiratet hätte. Holla, die Flasche ist schon wieder leer! Ha, da steht ja eine andere, volle! Ich lobe mir den Mann, der immer eine volle Flasche bereit hat, um sie seinem Freund anbieten zu können. Geben Sie mir Ihre Hand, Mountjoy, versichern Sie mir auf Ihr heiliges Ehrenwort, dass Sie ein Geheimnis für sich behalten können: das Geheimnis meiner Frau, Sir! Halt, lassen Sie mich Sie zuerst noch einmal ansehen. Mir war es, als sähe ich Sie lachen; wenn ein Mann über mich lacht, gerade wo ich eben im Begriff stehe, ihm mein ganzes Herz auszuschütten, so könnte ich ihn wahrhaftig gleich an seinem eigenen Tisch niederschlagen! - Wie, Sie haben nicht gelacht? Dann entschuldigen Sie und reichen Sie mir noch einmal Ihre Hand; ich trinke auf Ihr Wohl in Ihrem eigenen Wein. Wo war ich denn stehen geblieben, von was wollte ich eigentlich sprechen?«
Mountjoy war eifrigst bemüht, seinen für ihn so außerordentlich interessanten Gast bei guter Laune zu erhalten.
»Sie wollten mir die Ehre erweisen,« sagte er, »mich in Ihr Vertrauen zu ziehen.« Mr. Vimpany starrte in seinem Rausch ganz verwirrt vor sich hin. Mountjoy versuchte noch einmal mit deutlicheren Worten, ihn an das zu erinnern, was er hatte sagen wollen: »Sie standen im Begriff, mir ein Geheimnis anzuvertrauen.« Diesmal verstand ihn der Doktor und fand seine Gedanken wieder. Er sah sich listig nach der Tür um und fragte seinen Wirt: »Hier gibt es doch keine Horcher und keine geheimen Türen? Wir wollen lieber leise flüstern, leise, denn was ich Ihnen zu sagen habe, ist wichtig und ernst. Ja, was war es denn nun gleich wieder, was ich erzählen wollte? Was für ein Geheimnis war es denn, alter Junge?« Mountjoy antwortete hierauf etwas zu rasch: »Ich glaube, es stand in Beziehung zu Mrs. Vimpany.« Der Gatte von Mrs. Vimpany warf sich in seinen Stuhl zurück, dann zog er ein sehr unsauberes Taschentuch aus seiner Tasche und fing an zu weinen. Nach einer Weile sagte der betrunkene Mann in kläglich wimmerndem Ton: »Da sitzt ein falscher Freund! Er ladet mich ein, mit ihm zu speisen, und benützt meine hilflose Lage, wo ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin, um meine Frau zu beleidigen - die liebenswerteste der Frauen! Die süßeste der Frauen! Die unschuldigste der Frauen! O mein Weib, mein liebes Weib!« Dann war er plötzlich sein Taschentuch in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers und brach in ein schallendes Gelächter aus.
»Oho, Mountjoy, was für ein furchtbarer Narr müssen Sie sein, dass Sie glauben, ich hätte das alles im Ernst gesagt! Ich bin noch vollständig bei Sinnen; denken Sie denn, ich kümmere mich viel um meine Frau? Sie war einstmals schön, aber jetzt ist sie nur ein Bündel von alten Lumpen. Aber sie hat auch jetzt noch ihre Vorzüge; ja, ja, ich möchte wohl etwas wissen. Haben Sie vielleicht einen Lord in dem Kreise Ihrer Bekannten?«
Die Erfahrung machte Mountjoy vorsichtiger, vielleicht etwas zu vorsichtig; er sagte nur:
»Ja.«
Der Doktor fühlte sich in seiner Würde gekränkt.
»Das ist eine sehr kurze Antwort für einen Mann in meiner Stellung, Sir!« bemerkte er scharf. »Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen glauben soll, so müssen Sie mir schon den Namen Ihres Freundes nennen.«
So war denn endlich der langersehnte Augenblick gekommen.
»Sein Name ist,« begann Mountjoy, »Lord Harry.« Mr. Vimpany verlor für einen Augenblick seine Fassung; er schlug mit seiner derben Faust so kräftig auf den Tisch, dass die Gläser wackelten.
»Was für ein merkwürdiges Zusammentreffen!« rief er aus. »Merkwürdig - nein, das nicht das richtige Wort - von der Vorsehung bestimmt, das ist das richtige. Ja, ja, wie ist doch meistens so ein Zusammentreffen von der Vorsehung bestimmt! Ich meine natürlich für einen Mann von Verstand. Niemand darf mir widersprechen! Wenn ich sage: ein Mann von Verstand, so sag' ich das im Ernst; und ein junger Mann, wie Sie sind, der ist zum Widerspruch gern geneigt. Mountjoy - guter Mountjoy - lieber Mountjoy - der Lord meiner Frau ist Ihr Lord - ist Lord Harry. Nein, nein, nichts von ,ihr'! Unsinn - ich will keinen Wein mehr haben - doch! - ich will noch welchen haben. Es könnte Ihr Gefühl beleidigen, wenn ich nicht mehr mit Ihnen tränke. Geben Sie mir die Flasche her. O, was ist das für ein schöner Ring, den Sie da an Ihrem Finger tragen! Sie glauben wahrscheinlich, dass er wertvoll ist; das ist nicht wahr, das ist ganz wertloses Zeug, das ist Schund im Vergleich zu der Diamantnadel meiner Frau! Dies ist ein kostbares Juwel, wenn Sie nichts dagegen haben. Wenn wir sie verkaufen wollten, würden wir ein ganzes Vermögen dafür bekommen. Ein Geschenk mein lieber Herr! - Ich fürchte, ich bin viel zu offenherzig gegen Sie. Da ich aber als geborener Ehrenmann zu Ihnen spreche, so bitte ich Sie, meiner vollständigen Hochachtung versichert zu sein. Habe ich nicht vorher gesagt, die Diamantnadel wäre ein Geschenk? - Das ist nicht wahr - sie ist nichts Derartiges, wir haben gegen keinen Menschen Verpflichtungen. Mein Weib, mein bewunderungswürdiges Weib hat sie verdient. Mit der Post kam sie in einem eingeschriebenen Paket und dabei ein Brief von Lord Harry, ich sage Ihnen ein Brief, der eines echten Mannes würdig war. Er ist meiner Frau sehr verpflichtet - ich teile Ihnen ungefähr den Sinn des Briefes mit - für alles das, was meine Frau für ihn getan hat; bares Geld ist bei dem guten Lord immer rar; er sendet daher ein Familienschmuckstück mit seiner Verehrung. O, ich bin nicht eifersüchtig; er kann getrost Mrs. Vimpany in ihren alten Tagen verehren, wenn er Lust dazu hat. Sagten Sie das, Herr? Sagten Sie, dass Lord Harry oder irgend ein anderer Mann Mrs. Vimpany verehren dürfe? - Ich habe große Lust, Ihnen diese Flasche an den Kopf zu werfen. Nein, ich werde es nicht tun; es ist ein gefährlicher, guter Wein. Wie liebenswürdig von Ihnen, mir einen solch guten Wein vorzusetzen! Wer sind Sie denn eigentlich? - Ich liebe es nicht, mit einem Fremden zu speisen. Kennen Sie irgend einen meiner Freunde? Kennen Sie einen Mann Namens Mountjoy? Kennen Sie zwei Männer mit dem Namen Mountjoy? - Nein, das ist nicht möglich, denn einer von ihnen ist tot - von jenen schurkischen Mordgesellen umgebracht. Wie nennen Sie diese Leute? Nun, wie?«
Der Doktor fing an zu lallen; sein Kopf sank schwer auf den Tisch; er war plötzlich eingeschlafen. Er wachte aber bald wieder auf und fing ebenso plötzlich an, weiter zu reden.
»Würden Sie gern die Bekanntschaft Lord Harrys machen? - Ich werde Ihnen zuerst eine Beschreibung seines Charakters geben, bevor ich Sie ihm vorstelle. Unter uns gesagt, der gute Lord ist ein ausgemachter Schurke. Wissen Sie wohl, zu was er meine Frau, meine anbetungswürdige Frau, benützt? - Sie werden mit mir übereinstimmen, er sollte selbst nach seinem jungen Weibe sehen. Wir haben sie glücklich und heil in unser Haus gebracht. Ein hübsches Kind, aber nicht mein Geschmack! Mein Urteil als Arzt lautet: Sie hat kein Herz. Lord Harry soll nur kommen; er wird sie hier finden. Warum, zum Teufel, kommt er denn nun nicht? Was hält ihn denn in Irland fest? Ich scheine es vergessen zu haben. Wissen Sie es vielleicht? - Ich glaube, ich habe mein Gedächtnis verloren. Was ist ein gutes Heilmittel dagegen? - Es gibt nur einen Doktor auf der Welt, der Ihnen das allein richtige nennen wird - den Wein. Wenn dieser Rotwein überhaupt etwas wert ist, so ist eine volle Flasche eine Guinee wert. Ich frage Sie im Vertrauen: Haben Sie jemals von einem solchen Esel gehört, wie der Lord meiner Frau ist? Sein Name ist mir vorher entschlüpft. Na, das schadet nichts. Er hält sich in Irland auf, um zu jagen. Zu jagen - was denn? - Füchse? O nein, nichts so Nobles; er ist auf der Jagd nach Mördern. Er hat sich mit einem von ihnen überworfen. Er will einen von ihnen umbringen. Ein Wort ganz leise in Ihr Ohr: Sie werden ihn totschlagen. Wetten Sie vielleicht? - Fünf gegen eins, er ist ein toter Mann noch vor dem Ende dieser Woche. Wann ist denn das Ende der Woche? - Dienstag, Mittwoch - nein, Sonnabend - nein, das ist der Anfang der Woche - nein, das ist nicht der Anfang - die Woche fängt nicht am Sonnabend an - am Sonntag natürlich - wir sind keine Christen, wir sind Juden - nein, wir sind Juden, keine Christen, das heißt -«
Hier wurde der Wein endlich vollständig Herr über seine Zunge. Der Doktor murmelte und lallte nur noch einige unverständliche Worte vor sich hin, dann sank er in seinen Stuhl zurück und fiel endlich, nachdem noch einige Male aufgestöhnt hatte, in einen süßen Schlummer.
Alles und mehr als alles, was Mountjoy gefürchtet, hatte sich jetzt als wahr erwiesen. In nüchternem Zustand war der Doktor jedenfalls einer von den Menschen, die stets zum Lügen bereit sind. Aber in berauschtem Zustand plauderte er unbewusst die Wahrheit aus. Der Grund, welchen er für Lord Harrys fortgesetzte Abwesenheit in Irland angegeben hatte, konnte nicht so ohne weiteres zurückgewiesen werden. Es lag in der sorglosen Natur des wilden Lords, sein Leben der Gefahr preiszugeben in der Hoffnung, er werde im Stande sein, Arthur Mountjoy an den Schurken zu rächen, die ihn ermordet hatten.
Da Hugh diese schlimmen Nachrichten für wahr hielt, lag wohl in diesem Fall ein zwingender Grund vor, Iris zu betrüben, indem er ihr die Gründe mitteilte, welche Lord Harry in seinem Vaterland zurückhielten? - Gewiss nicht!
Und andererseits: brachte es irgend welchen unmittelbaren Vorteil, wenn er ihr den wahren Charakter der Mrs. Vimpany als einer bezahlten Spionin enthüllte? In ihrem gegenwärtigen Gemütszustand würde Iris aller Wahrscheinlichkeit nach sich geweigert haben, das zu glauben.
Als wir zu diesem Entschluss gekommen war, sah Hugh noch einmal nach dem Doktor, der in seinem Lehnstuhl lag und fürchterlich schnarchte und stöhnte. Er hatte seine Zeit und Geduld nicht unnütz verschwendet, sondern einem Plan gewidmet, der sich jetzt zu einem erfolgreichen Ende nahte. Nach dem, was er soeben, dank dem Rotwein, gehört hatte, durfte er nicht länger Bedenken tragen, die schleunige Entfernung von Iris aus dem Hause des Mr. Vimpany ins Werk zu setzen, und dazu wollte er noch als Überredungsmittel das Telegramm ihres Vaters benützen, auf dessen Wirksamkeit er möglicherweise vertrauen konnte. Mountjoy verließ das Gasthaus ohne weiteren Aufenthalt und eilte zu Iris in der Hoffnung, er werde sie dazu vermögen, noch in dieser Nacht mit ihm nach London zurückzukehren.
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